1. Praktische Erfahrung sammeln

    Landeskirche lässt Präsidenten 15 Monate lang hospitieren

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    BÜCKEBURG (hb/m). Sebastian Geisler, der Präsident des Landeskirchenamtes, wird von Juni bis September nächsten Jahres außerhalb der Landeskirche Schaumburg-Lippe tätig sein und im Kirchenkreisamt Hildesheim und einem weiteren Landeskirchenamt hospitieren, um weitere Einblicke in die kirchliche Verwaltungsarbeit zu erhalten. In einem Pressegespräch erläuterten Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke, Klaus-Dieter Kiefer, der Präsident der Synode, Horst Priebe, stellvertretender Vorsitzender des Landeskirchenrates, Pressesprecher Josef Kalkusch und Sebastian Geisler die Hintergründe für diese ungewöhnliche Entscheidung.

    Nach seinem Amtsantritt als Landesbischof habe er, so Manzke, eine "angespannte Situation auf der Leitungsebene" vorgefunden. Priebe ergänzte, dass die Einarbeitungszeit des 2007 zum Präsidenten gewählten jungen Juristen Geisler aufgrund von Vakanzen nicht wie geplant umgesetzt werden konnte. Es habe sich schnell gezeigt, dass kirchliche Verwaltungstätigkeit etwas anderes als "normale Verwaltung" ist.

    "Unser Präsident, ein hochqualifizierter Jurist mit Befähigung zum Richteramt, braucht die Chance, Einblicke in die kirchliche Verwaltungsarbeit zu gewinnen und das Sammeln von Erfahrungen nachzuholen", so Manzke. Es gehe um das Kennenlernen der Organisationsform in anderen Landeskirchenämtern. Der Landesbischof nannte die fünf Kernbereiche Grundstücksverwaltung, Personal-, Finanz-, Kindergarten- und Friedhofsverwaltung.

    Klaus-Dieter Kiefer ("kreative Lösung") dankte allen Beteiligten für die Offenheit bei der Klärung des Problems. "Nach meiner Wahl im Jahr 2007 hat eine Zeit von Wechseln und Vakanzen hinter uns gelegen", erinnerte Geisler. Er habe bei seinem Amtsantritt "ungeklärte Strukturen, ungeschriebene, nicht klar definierte Organisationsstrukturen vorgefunden". Wegen seiner fehlenden Verwaltungserfahrung sei es "schwierig gewesen, dort aufzusetzen".

    Sebastian Geisler nannte seine 15-monatige Hospitationszeit "eine Art Training-on-the-Job". Es sei ein "hilfreiches Angebot", um nach seiner Rückkehr den eingeleiteten Reformprozess fortzusetzen. Während seiner Abwesenheit wird Geisler in seiner Funktion als Präsident des Landeskirchenamts durch den gesetzlichen Vertreter, Harald Weidenmüller, der 2008 in diese Funktion gewählt wurde, vertreten. Foto: hb/m