BÜCKEBURG (hb/m). Etwa 140 Personen aus den Bereichen Kirche, Politik, Vereine, Verbände, aber auch Privatpersonen, haben sich an einem sogenannten "Runden Tisch" beteiligt und über die "ideologisch geprägte Gewalt unter Jugendlichen in Bückeburg" diskutiert und nach Lösungen gesucht. Getagt hatte man nicht-öffentlich, so dass auch Eltern betroffener Rechts- und Linksextremisten erschienen waren.
In einem Pressegespräch haben Bürgermeister Reiner Brombach, die beiden Ratsfrauen Anka Knechtel (SPD) und Cornelia Laasch (Bündnis 90/Die Grünen) sowie Stadtjugendpfleger Stefan Reinecke die Ergebnisse vorgestellt. Brombach räumte gleich zu Beginn ein, dass es "mehr rechte Gewalt in Bückeburg gebe, als man bisher angenommen habe". Da beide Seiten sich nicht öffnen und Straftaten zur Anzeige bringen, gebe es wenige Beweise und Ansatzpunkte für die Polizei. Es sei, so Laasch, nicht zu leugnen, dass die rechte Szene aufrüsten will. "Die Szene gegen demokratische Werte hat sich vernetzt, aber wir werden ihnen die die vernetzte Szene aller Demokraten entgegenstellen und auf die Gefahren aufmerksam machen", kündigt Knechtel an. "Wir dürfen nicht zu spät aufwachen", brachte es Stefan Reinecke auf den Punkt.
Brombach will möglichst alle Extremisten davon überzeugen, "dass es sich in unserem Staat mit allen seinen Schwächen zu leben lohnt". Er will beide Gruppen erreichen, um sie vom Irrweg abzubringen. Bückeburg habe kein Interesse, ein Feld zwischen rechts und links zu werden.
Anka Knechtel widersprach dem Vorwurf, Stadt und Kommunalpolitik seien untätig gewesen. "Wir haben das Problem unaufgeregt angepackt, haben die Multiplikatoren mit ins Boot genommen - es passiert eine Menge im Hintergrund." Mitte Mai wird sich eine 40-köpfige Arbeitsgruppe treffen, um einen Maßnahmenkatalog zu erstellen. Foto: hb/m