BÜCKEBURG (hb/m). Anlässlich des 90. Geburtstages von "Haus & Grund" Bückeburg hat der Landesverbandstag der Niedersächsischen Haus, Wohnungs- und Grundeigentümer-Vereine im Großen Rathaussaal stattgefunden. "Haus & Grund" Niedersachsen vertritt die Interessen von etwa 75.000 privaten Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümern, die sich in mehr als 120 Ortsverbänden landesweit zusammengeschlossen haben.
Im Rahmen einer Pressekonferenz im Vorfeld des Landesverbandstages hat der Verbandsvorsitzende Dr. Hans Reinold Horst gefordert, dass die energetische Gebäudesanierung bezahlbar bleiben muss. "Der Gesetzgeber muss wirtschaftlich und rechtlich gewaltig nachlegen, damit der Klimaschutz durch Sanierung des Immobilienbestandes erreicht werden kann", so Dr. Horst.
Die verheerende atomare Katastrophe in Fukuschima/Japan habe zu einem Umdenken in der bisherigen Energiepolitik geführt. Regenerative, saubere und natürliche Energien sollen die atomare und die fossile Energiegewinnung ablösen. Entgegen den Plänen des Bunde und des Landes Niedersachsen fordert Haus & Grund eine Förderung energetischer Baumaßnahmen durch kfw-Mittel, durch die Fördertöpfe der NBank, und vor allem durch den Energie- und Klimafonds, der zumindest auf dem Niveau des Jahres 2010 auch für die folgenden Jahre gewährleistet werden sollte. "Vermieter und Mieter können das nicht allein leisten", stellte Dr. Horst fest. Der Staat fordere Klimaschutz und formuliere anspruchsvolle Ziele, aber die Förderung werde eingestellt. "Das können wir nicht akzeptieren", meinte Dr. Horst. Für unverzichtbar hält der Landesverband von Haus & Grund steuerliche Anreize, wie eine Sonderabschreibung für Investitionen zur energetischen Bauoptimierung, die sich an der Lebensdauer der nachgerüsteten einzelnen Bauteile orientieren soll.
Im Mietrecht hält es Dr. Horst für notwendig, die Duldungspflicht des Mieters gegenüber energetischen Baumaßnahmen "ohne wenn und aber" auszugestalten. "Bloß nicht die Grundsteuern anpacken", fordert Klaus Rohde, der Vorsitzende von Haus & Grund Bückeburg. Die Nebenkosten dürften nicht höher werden, seien schon wesentlich zu hoch. Die Mieter könnten durch ihr Verhalten allerdings die Höhe der Nebenkosten beeinflussen, indem sie zum Beispiel beim Verlassen der Wohnung die Heizkörper abstellen.
"Die Politik darf Haus & Grund nicht im Regen stehen lassen", forderte Rohde und wunderte sich ("was gibt es Wichtigeres?"), dass "der Landrat nicht zum Landesverbandstag von Haus und Grund kommt und den Herrn Sassenberg schickt".
Klaus Rohde machte deutlich, dass es "Mietnomaden auch in Bückeburg gibt und es immer schlimmer wird". Bei Haus & Grund bekommen die Mitglieder, so der 2. Vorsitzende Dietmar Janzen, eine fachspezifische Beratung im Mietrecht und Nachbarrecht geboten. Hilfreich kann auch ein Insolvenzcheck des potentiellen Mieters sein.
Foto: hb/m