BÜCKEBURG (mh). Kein leichtes Thema das die Senioren Union der CDU-Bückeburg angepackt hat. Es ging um die Bedeutung der kommunalen Unternehmen für den Umbau in der Energiewirtschaft und natürlich auch um die Frage, wie entwickeln sich die Energiepreise?
Damit zeigt sich die Senioren-CDU am Puls der Zeit. Aktuelle Debatten um den Ausstieg aus der Kernenergie sind seit geraumer Zeit Thema in emotional geführten Diskussionen. "Es war nicht leicht im Vorfeld einen Referenten zu finden", sagte der Vorsitzende der Bückeburger Senioren Union Friedel Pörtner zur Einleitung der Veranstaltung am Montag, dem 20. Juni im "Alten Forsthaus" in Bückeburg. Dennoch ist es dem engagierten Vorsitzenden gelungen mit Michael Wübbels, dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer des Verbandes der kommunalen Unternehmen, einen ausgewiesenen Experten für das Thema zu gewinnen.
Michael Wübbels gab als Leiter der Abteilung Energiewirtschaft einen exklusiven Überblick über die kommunalen Energiemärkte. Der Markt wird von vier großen Energiekonzernen bestimmt, daneben gibt es eine Vielzahl von kommunalen Energiedienstleistern. Allein in den vergangenen zweieinhalb Jahren haben sich Bundesweit 40 neue Stadtwerke gegründet. Die Energiemärkte werden dezentraler, erneuerbarer und wettbewerblicher lautet die Einschätzung des Experten. Kommunale Unternehmen haben dabei große Chancen, denn sie genießen ein hohes Ansehen bei den Bürgern und haben eine hohe Identifikation.
Zu den aktuellen Entwicklungen hinsichtlich des geplanten Atomausstiegs wies Michael Wübbels darauf hin, dass Ersatz für die Kernkraftwerke geschaffen werden müsse. Investitionen stehen daher sowohl im Bereich der Energieproduktion an, als auch in der vorhandenen Netzstruktur. Nur so ließe sich die niedrige Ausfallzeit des Stromnetzes von jährlich durchschnittlich 9 Minuten weiter gewährleisten. Derzeit werden Produktionsanlagen von 4600 Megawatt gebaut, weitere Anlagen, ebenfalls mit 4600 Megawatt, sind bereits in Planung, zusammen Investitionskosten von über 14 Milliarden Euro. Insgesamt sagt der Experte in den nächsten Jahren Investitionen im Kraftwerksbereich von bis zu 30 Milliarden Euro voraus. Allein dadurch werden die Energiepreise steigen, maßvoll wie Michael Wübbels erwartet: 0,4 bis 1 Cent pro Kilowattstunde. Für einen Privathaushalt mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden pro Jahr wären das Mehrkosten von 36 Euro pro Jahr. Im Anschluss an den Vortrag gab es für die über 40 Gäste Gelegenheit für Fragen an den Referenten Michael Wübbels, der es geschafft hat, das schwierige Thema anschaulich und interessant zu gestalteten.Foto: mh