BÜCKEBURG (hb/m). Über 30 Personen, darunter auch Soldaten, sind am 20. Juli der Einladung der Stadt gefolgt und haben an die Männer und Frauen des Widerstands gedacht. Bürgermeister Reiner Brombach und Oberst Hans-Peter Grathwol haben gemeinsam stellvertretend für alle Opfer des Widerstands an der Freiherr von Plettenberg-Gedenktafel am Gebäude der Hofapotheke einen Kranz niedergelegt. Kurt Freiherr von Plettenberg wurde 1891 in Bückeburg geboren und schied 1937 auf eigenen Wunsch aus dem Reichsforstamt aus, da die poltischen Vorgaben des NS-Regimes seinen Anschauungen widersprachen. Er gehörte zum engeren Freundeskreis von Claus Schenk Graf von Stauffenberg und war an den Vorbereitungen für den Staatsstreich am 20. Juli 1944 beteiligt. Von Plettenberg stürzte sich Anfang 1945 aus dem Fenster des dritten Stockwerks des Gestapo-Gefängnisses, um nicht durch Folter zum Verrat an seinen Freunden gebracht zu werden. Die Widerstandskämpfer hätten sich, so Reiner Brombach in seiner Ansprache, gegen das menschenverachtende Unrechtsregime der Nazis gewandt, das 1933 mit der Zustimmung vieler Bürger an die Macht gekommen sei. Ein Großteil der Bevölkerung habe das Regime ertragen und unterstützt, zum einen aus Angst vor Repressalien, zum anderen, weil man sich Vorteile von dem Regime versprochen habe. Zwar habe der 20. Juli nicht das Ende des Unrechtregimes herbeigeführt, weil das Attentat fehlgeschlagen sei, die Widerstandskämpfer hätten aber die Zivilcourage gezeigt, die auch heute noch erforderlich sei. Brombach machte am Beispiel Libyen deutlich, dass es auch in der Gegenwart noch Unrechtregimes gibt, wo es der Bevölkerung schwer fällt, sie zu beseitigen. Foto: hb/m
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Stadt erinnert an die Widerstandskämpfer
Kranzniederlegung an der Plettenberg-Gedenktafel
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