BÜCKEBURG (hb/m). Mit Freunden, Familienangehörigen und einer Abordnung der Ehren- und Altersabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Bückeburg-Stadt hat Hans Schwiering, Bückeburgs ältester Feuerwehrmann, am vergangenen Montag seinen 99. Geburtstag gefeiert. Am 10. Oktober 1936 ist Schwiering in die Freiwillige Feuerwehr Bückeburg eingetreten.
Viele Handwerker und Handwerksmeister hatten bei den damaligen politischen Verhältnissen nicht das "von oben" erwünschte Einvernehmen. Alle sollten organisiert sein. So zog es Handwerker in die relativ neutralen Einrichtungen wie das Rote Kreuz und die Feuerwehr. Schwiering wurde als Feuerwehrmann so unmittelbarer Augenzeuge der Brandstiftung in der Synagoge in Bückeburg, wo durch beherztes Eingreifen der Feuerwehrleute eine wahnwitzige Gefährdung der Bewohner der Altstadt durch zündelnde, fanatisierte SS-Leute abgewendet werden konnte. Hans Schwiering war bis zu einer Einziehung zum Kriegsdienst aktiver Feuerwehrmann. Er war der erste Maschinist der Feuerwehr Bückeburg, der die erste angeschaffte Motorpumpe bediente und das aus einem ehemaligen Fahrzeug der Wäscherei Eggers entstandene Feuerwehrauto fuhr. Als Spätheimkehrer aus russischer Kriegsgefangenschaft zurück in Bückeburg, war Schwiering wieder aktiver Feuerwehrmann. Beruflich war nun bei der Bundespost im Zustelldienst beschäftigt.
Hans Schwiering gehört zu den Gründungsmitgliedern der Ehren- und Altersabteilung der Feuerwehr Bückeburg. Im Juli 2007 wurde in der Innenstadt der 50. Geburtstag des erhaltenen Feuerwehr-Oldtimerfahrzeugs mit einer Fahrzeugausstellung und vielen Gästen gefeiert. Schwiering eröffnete die Ausstellung mit einer Rundfahrt auf der mit einem Pferd bespannten Handdruckspritze der Feuerwehr Bückeburg von 1897. Bekannt ist Schwiering in der Stadt außerdem durch seine Mitwirkung im Bürgerbataillon. Bei diversen Bürgerschießen gehörte der Jubilar zu den besten Schützen.