BÜCKEBURG (hb/m). Kreisau - so hieß bis 1945 ein kleines Dorf in Niederschlesien. Dort traf sich auf dem Gutshof der Familie von Moltke eine Gruppe von Nazigegnern, um Pläne für die Zukunft Deutschlands nach dem Ende des Nationalsozialismus auszuarbeiten. Viele Mitglieder des Kreisauer Kreises wurden 1944/45 hingerichtet.
In den Jahren 1989/90 entstand die Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung, an der sich Polen und Deutsche aus Ost und West, aber auch Menschen aus anderen europäischen Ländern und den USA beteiligen. Anknüpfend an die Gedanken des Kreisauer Kreises möchte die Stiftung an der europäischen Einigung mitwirken.
Auf dem früheren Gutsgelände der Moltkes entstand eine großzügige internationale Begegnungs- und Tagungsstätte. Im Jahr finden dort bis zu 120 verschiedene schulische und außerschulische Jugendprojekte mit verschiedenen Schwerpunkten statt. "Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der Dialog. Durch persönliche Begegnungen lernen die jungen Menschen voneinander und erweitern ihren Horizont; die persönliche Begegnung ist eines der besten Mittel, bestehende Vorurteile und Stereotypen zu hinterfragen sowie sich und andere aus einer neuen Perspektive zu betrachten", betont Elli Kosek.
Elli Kosek ist ein früheres Mitglied der katholischen Kirchengemeinde St. Marien Bückeburg. Am letzten Abend ihrer Gemeindefahrt nach Südpolen haben sich die Reiseteilnehmer mit Elli Kosek in Breslau getroffen, wo sie seit einigen Jahren in der Stiftung Kreisau für die Europäische Verständigung in Kreisau tätig ist.
An einem internationalen Jugendaustausch interessierte Personen können sich direkt per E-Mail an Elli Kosek unter elli@krzyzowa.org.pl wenden. Foto: pr