BÜCKEBURG (hb/m). Nach dem Großen Zapfenstreich ist das Bürgerbataillon mit Fackeln durch die Stadt in die fürstliche Wagenremise zum Kommers marschiert, wo die Bückeburger Jäger die Gäste bestens unterhalten haben. Zahlreiche Damen waren dieses Mal mitgekommen und wurden wie auch die Ehrengäste freundlich begrüßt. "Meine Damen und Herren, hier hat das Volk das Fest fest im Griff - darum ist es auch ein Volksfest, das größte in den Mauern unserer Stadt", sagte ein gut gelaunter Peter Kohlmann.
Geboren aus der damaligen Notwendigkeit, die Heimatstadt mit Hilfe einer Bürgerwehr zu schützen und zu verteidigen, könne man heute, so der Stadtmajor, "fünf Tage ein unbeschwertes Fest in froher Stimmung friedlich und frei feiern".
"Wir können stolz auf unser Bürgerbataillon sein - die große Anzahl der Gäste zeigt die hohe Akzeptanz des Bürgerbataillons, nicht nur in unserer Stadt", so Bürgermeister Reiner Brombach, der sich auch über die Anwesenheit der Gäste aus der niederländischen Partnerstadt Zuidplas freute. "Wir sind froh, dass wir die Bundeswehr dabei haben", stellte Brombach fest. Seit Jahrzehnten gebe es eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Als einer der größten Arbeitgeber sei die Sicherung des Standortes für Bückeburg von großer Bedeutung. Mit humorigen Worten erinnerte der General der Heeresflieger, Reinhard Wolski, daran, dass er 1976 das Bürgerbataillon zum ersten Mal kennengelernt habe und zwar als Flötist beim Musikzug der Heeresfliegerwaffenschule und dem Blasorchester Bückeburger Jäger. "Ihr Bataillon ist gut aufgestellt", bescheinigte Wolski dem Stadtmajor und nannte beispielhaft die einheitlichen und repräsentablen Uniformen ("wenn vielleicht auch nicht für alle urbanen Operationen geeignet"), die hervorragende Ausbildung und erstklassigen Schießergebnisse, das Beherrschen der
militärischen Zeremonien und die volle Anerkennung in der Bevölkerung.
Das Bürgerbataillon nutzt die große Kulisse beim Kommers regelmäßig, um Personen, die sich für das Wohl und die Belange des Bürgerbataillons eingesetzt haben, mit dem Verdienstkreuz I. oder II. Klasse auszuzeichnen. In diesem Jahr wurden Carsten Raudonus, Karl-Heinz Beister, Marinus Kienzl, Heinrich Specht (alle II. Klasse) und Peter Scheffel (I. Klasse) geehrt. Scheffel kommt aus Stadthagen und ist über 30 Jahre lang Adjutant im dortigen Bürgerbataillon gewesen. In dieser Zeit habe er nie bei den Veranstaltungen in Bückeburg gefehlt.
Mit dem Bürgermeister-Orden hat Reiner Brombach Heinz-Wilhelm Engelke ausgezeichnet. Vor 41 Jahren sei Engelke wegen der Liebe nach Bückeburg gekommen und von seinem Schwiegervater mit ins Drakenpohl-Rott geschleppt worden, dem er auch als Mitglied angehört hat. Nach einem Umzug kam er zum Masch-Rott, wo viele Jahre lang in der "gläsernen Masch-Rott-Arena" das Rottfrühstück gefeiert wurde. Seit 1992 wirkt Engelke als Chef der 4. Kompanie.
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