1. Autoschieber entdecken Schaumburg

    Hoher Schaden in nur einer Woche / Ermittler haben osteuropäische Tätergruppen im Visier / Präventionsempfehlungen

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    BÜCKEBURG/OBERNKIRCHEN (hb). In der letzten Woche ist durch Autodiebstähle allein in Obernkirchen und Bückeburg ein Schaden von geschätzten 118.000 Euro entstanden. Autoschieber scheinen den Landkreis inzwischen wiederzuentdecken. Das ist einer der Gründe, warum die Polizei jetzt verstärkt um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit bittet, um Diebe rechtzeitig ausbremsen zu können.

    In einem Gespräch erklärt die Ermittlergruppe unter der Leitung von Horst Ahlers, Kriminalhauptkommissar (KHK), Sachbearbeiter KHK Helmut Ludwig, KHK Reinhard Krüger, zuständig für Prävention und Eberhard Peithmann, Leiter des Ermittlungsdienstes PK Bückeburg, deutlich, dass die Polizeiinspektionen in enger Zusammenarbeit mit dem Landes- und Bundeskriminalamt hinsichtlich der internationalen Kfz-Kriminalität eng und grenzüberschreitend ermitteln.

    Im Bereich der Polizeidirektion Göttingen war es in diesem Jahr bereits zu 71 Fahrzeugentwendungen und 38 Diebstahlsversuchen mit einem geschätzten Gesamtschaden von etwa 1,7 Millionen Euro gekommen.

    Die Kfz-Kriminalität ist auch im hiesigen Raum aufgrund der günstigen Autobahnanbindungen wieder ein Thema. So war es bereits in der Nacht zum 25. August in der Straße "Beckmarhau" in Krainhagen zu einem Diebstahl von zwei hochwertigen Kleintransportern der Marken Renault Trafic (silberfarben) und eines hellblauen Opel Vivaro gekommen. Vor einem Monat war am gleichen Ort bereits ein Renault Laguna entwendet worden.

    Vom Ausstellungsgelände des Autohauses Starnitzke in der "Kreuzbreite" waren in der Nacht zum 30. August ein Opel Vivaro und ein Opel Movano gestohlen worden. Ein Diebstahlversuch endete erfolglos. Allein in einer Woche war dadurch ein Schaden in Höhe von etwa 118.000 Euro entstanden.

    Die Ermittler gehen davon aus, dass die Taten zu einer Serie gehören und die Fahrzeuge von Autoschiebern inzwischen ins europäische Ausland verschoben worden sind.

    Die gesamte Polizei der Direktion Göttingen hat zusammen mit den Justizbehörden ein besonderes Augenmerk auf den Diebstahl von hochwertigen Kraftfahrzeugen gelegt. Neben den Maßnahmen zur Täterermittlung legt sie auch besonderen Wert auf Vorbeugung und den Schutz der Bürger.

    Die Beamten raten deshalb, das eigene Fahrzeug zumindest so zu sichern, dass man es möglichst auf gut beleuchteten Parkplätzen oder in abgeschlossenen Garagen abstellt, Fenster und Schiebedach richtig verschließt und den Zündschlüssel nicht stecken lässt. Das Lenkradschloss sollte hörbar einrasten, die Türen verschlossen sein. Kfz-Papiere gehören nicht ins Auto, auch keine Ersatz- oder Werkstattschlüssel. Gelegenheit macht bekanntlich Diebe. Zusätzliche Maßnahmen zur Diebstahlsicherung sind auf jeder Polizeidienststelle sowie über das Internet unter www.polizei-beratung.de zu erfahren.

    Neben den Vorsichtsmaßnahmen sei es wichtig, so Ahlers weiter, auch Zivilcourage zu zeigen.

    Bei Beobachtungen von merkwürdigen Situationen, Fahrzeugen oder verdächtiger Personen, die möglicherweise etwas "auskundschaften", sollte unter der Notrufnummer 110 umgehend die Polizei verständigt werden. Denn nur wenn schnell agiert werden kann, sei es möglich, Schlimmeres zu verhindern oder die Täter zumindest noch vor der Grenze zu erwischen. Allerdings warnen die Ermittler davor, "den Helden zu spielen". Die Täter seien in vielen Fällen brutal, wenn es darum geht, Festnahmen zu vermeiden.

    Zielsetzung der Polizei ist nach den Worten Ahlers, die Täter in Haft zu bringen. Im Bereich der Polizeidirektion Göttingen hat es in diesem Jahr bereits diverse Festnahmen, darunter viele Kuriere, gegeben. Die Autoschieber müssen sich nun vor Gericht verantworten.

    Für Hinweise im hiesigen Raum ist die Polizei Bückeburg unter der Rufnummer 05722 / 9593-0 sowie jede andere Dienststelle zuständig. Foto: Polizei