1. "Für Extremismus gibt es in der Stadt Bückeburg keinen Platz"

    Farbe bekennen - für Demokratie in Bückeburg / Spitzenreiter bei politisch motivierten Straftaten

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    BÜCKEBURG (hb/m). "Wir sind erschrocken, dass in Bückeburg die rechte und linke Szene so tätig sind", sagte Bürgermeister Reiner Brombach am Anfang eines Pressegespräches mit Mitgliedern des Arbeitskreises in der Jugendfreizeitstätte. Rund 40 junge Erwachsene im Alter von 15 bis 20 Jahren sind es, die als "Autonome Nationalisten" und "Autonome Antifa Bückeburg" in den vergangenen Monaten erreicht haben, dass Bückeburg bei den politisch motivierten Straftaten zum Spitzenreiter im Landkreis Schaumburg geworden ist.

    Die Stadt Bückeburg, das Bückeburger Bündnis für Familie und das Projekt "für demokratie courage zeigen!" wollen mit den Aktionswochen "Farbe bekennen - für Demokratie in Bückeburg" im November und Dezember gegen die zunehmende ideologisch geprägte Jugendgewalt in der Stadt eintreten.

    Zum Auftakt wird am heutigen Mittwoch, 9. November, um 11.30 Uhr zur Erinnerung an die ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die der Reichspogromnacht 1938 und dem Nazi-Terror zum Opfer gefallen sind und anschließender Kranzniederlegung am Gedenkstein hinter dem Stadthaus eingeladen. Um 17.30 Uhr treffen sich Schülerinnen und Schüler aller drei weiterführenden Schulen zum öffentlichen Erinnern an die Opfer des Naziterrors an den Orten, an denen in der Stadt Stolpersteine verlegt wurden.

    Anschließend will man gemeinsam zum Marktplatz ziehen, wo um 18 Uhr vor dem Rathaus die offizielle Auftaktveranstaltung der Aktionstage mit Ansprachen des Bürgermeisters, Vertretern des Bündnisses für Familie und von Schülerinnen und Schüler beginnen wird.

    Am Donnerstag, 10. November, wird um 17 Uhr in der Jugendfreizeitstätte die Ausstellung "Extremismus heute - Jugendkulturen zwischen Lifestyle, Cliquen und Partei" eröffnet. Die Ausstellung dauert vom 10. bis zum 18. November und ist täglich ab 16 Uhr geöffnet; am Sonntag, 13. November ist sie geschlossen. Der Eintritt ist frei. Führungen für interessierte Gruppen und Vereine sind nach Vereinbarung möglich.

    "Das Verwirrspiel - über Lebenswelten, Lifestyle und Szenecodes von neonazistischen und extrem rechten Gruppen" lautet der Titel eines Workshops am Samstag, 12. November, von 11 bis 15 Uhr in der Jugendfreizeitstätte, mit aktuellen Bezügen zur Situation in Bückeburg und den sogenannten "Autonomen Nationalisten"; Impulse, Diskussion und Perspektiven: "Was tun in Bückeburg?" Eine Anmeldung für die Veranstaltung ist per E-Mail an Dirk.assel@dgb.de erforderlich.

    "Wir wollen ein Zeichen setzen und den Extremisten zeigen, dass wir euch Besseres bieten können", sagte Brombach. Ziel müsse es sein, Verirrte in unsere demokratische Gesellschaft zurückzuholen. Dazu sei ein Schulterschluss zwischen Jung und Alt, Männer und Frauen sowie Zivilcourage erforderlich. "Wir dürfen nicht wegschauen, auch wenn es nicht ganz ungefährlich ist", forderte der Bürgermeister.

    Foto: archiv