1. Projekttage und Ausstellung an der Grawi

    "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" / Ausstellung "Hass vernichtet"eröffnet

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    BÜCKEBURG (hb/m). Die Graf-Wilhelm-Schule am Unterwallweg gehört seit Anfang Januar dem bundesweiten Netzwerk von "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" an. "Sowohl das Kollegium als auch die Schülerinnen und Schüler haben sich verpflichtet, aktiv gegen Rassismus und jede Form von Diskriminierung und Mobbing vorzugehen", berichtete Rektor Herwig Henke im Pressegespräch. 84,7 Prozent der Schüler/innen haben dieser Verpflichtung zugestimmt, eine Quote, die übrigens höher als am Gymnasium Adolfinum ist.

    Im Rahmen der Mitgliedschaft im Netzwerk fanden drei Projekttage zum Thema "Schule ohne Rassismus - Schaumburg ist bunt" statt. Neben Veranstaltungen, die für alle Jahrgangsstufen einen festen Rahmen geboten haben und verbindlich waren, arbeiteten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 7 wahlweise in unterschiedlichen Projekten mit, die von den Lehrkräften geleitet wurden. Die Klassen 8 bis 10 haben an Projekten teilgenommen, die von Dirk Assel (DGB) geleitet wurden. Die Lehrkräfte haben während der Projekttage an einer Fortbildungsveranstaltung zum Themenkomplex teilgenommen. Lehrer Holger Trettin hat über den Verlauf der Projekttage eine Dokumentation mit Fotos und Texten erstellt.

    Am ersten Projekttag hat Stephan Hartmann vom Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt über die unterschiedlichen Nationalitäten der im Landkreis lebenden Menschen berichtet und mit den Schülerinnen und Schülern der Grawi Sichtweisen erarbeitet, die zum Abbau von Vorurteilen gegenüber Zuwanderern und Menschen mit Migrationshintergrund beitragen. Mucksmäuschenstill ist es im Klassenraum beim Vortrag eines Aussteigers aus der rechten Szene gewesen, der die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis 10 stark beeindruckt hat. Anschließend hatte es eine spannende und aufschlussreiche Diskussion gegeben.

    "Wir geben keinen auf - die jungen Menschen haben kein abgeschlossenes Weltbild, sind dabei, sich zu orientieren, haben Ängste und Hoffnungen", so Dirk Assel. "Je ungerechter es in einer Gesellschaft zugeht, desto mehr Aufmerksamkeit finden Extremisten", meint Herwig Henke. Beide bedauern, dass es in Niedersachsen als einziges Bundesland keine "Landeszentrale für politische Bildung" mehr gibt, nachdem die CDU/FDP-Landesregierung sie abgeschafft hat. Ziel müsse es sein, so Henke und Assel übereinstimmend, "dass die Jugendlichen lernen, Konflikte gewaltfrei zu lösen".

    Begleitet wurden die Projekttage von der Ausstellung "Hass vernichtet" von der Berlinerin Irmela Schramm (66). Bevor sie Nazi-Aufkleber und Schmierereien entfernt, fotografiert sie diese und dokumentiert alles akribisch genau. Daraus ist die Ausstellung "Hass vernichtet" entstanden, für die sie vielfach ausgezeichnet wurde.

    Foto: hb/m