BÜCKEBURG (pp). Zum dritten Mal hat die Senioren Union Bückeburg eine Informationsveranstaltung über den Stand der Planungen des neuen Klinikums Schaumburg angeboten. Aus Sicht des Vorsitzenden Friedrich Pörtner war dies aufgrund "bizarrer und skurriler Gerüchte" über das Vorhaben nötig. Die Teilnahme von über 100 Gästen im Restaurant "Altes Forsthaus" zeigte das große Interesse an dem Thema.
Als Referenten hatte Pörtner Ralph von Follenius und Claus Eppmann von der Krankenhausprojektgesellschaft geworben. Beide stellten zunächst noch einmal ausführlich die bekannten Fakten der Planung für das in der Vehlener Feldmark geplante Haus vor, dass Nachfolger der drei Krankenhäuser in Bückeburg, Rinteln und Stadthagen werden soll. Das erschien einigen Anwesenden zwar überflüssig zu sein, Moderator Pörtner legte aber Wert darauf, alle Besucher auf einen einheitlichen Stand zu bringen. So ging die Veranstaltung zwar über den angekündigten zeitlichen Rahmen hinaus, Pörtner stellte damit aber sicher, dass niemand den Saal verlassen musste, ohne zu Wort gekommen zu sein.
So erfuhren die Anwesenden auf die Frage der Stadthäger Ratsfrau Ingrid Bodenstein, dass auf dem Gelände ein Kinderbetreuungsangebot vorgesehen ist. "Das erwarten Mitarbeiter heute von ihrem Arbeitgeber", stellte von Follenius klar. Das Gerücht, das Essen für die Patienten solle aus Magdeburg angeliefert werden, bezeichnete Eppmann als Unfug. Da das Land keine Küchen in Krankenhäusern mehr fördere, werde es aber eine Catering-Lösung geben müssen.
Zur Frage nach dem Stand der Verhandlungen über die Übernahme der finanziell angeschlagenen Betreibergesellschaft pro Diako durch die vom Jahresumsatz in Höhe von rund 600 Millionen Euro her doppelt so starken Agaplesion gAG betonten Eppmann und von Follenius ihre Zuversicht, dass die Gespräche zum Erfolg führen. Ein Scheitern muss für die Verantwortlichen wohl auch undenkbar sein, denn von Follenius konstatierte: "Wir haben keinen Plan B, es muss gelingen."
Die Inbetriebnahme des Klinikums ist laut Eppmann für Anfang 2015 vorgesehen. Die Bauzeit beträgt nach "sportlicher" Schätzung 24 Monate – dies sei bei einer vergleichbaren Klinik in Hamburg auch gelungen. In diesem Jahr ist zumindest mit dem Beginn des Hochbaus nicht zu rechnen. "Wir beginnen den Rohbau nicht in den Winter hinein." Ein Abbau von Personal ist nach Auskunft der Verantwortlichen nicht geplant. "Wir wollen ja neue Fachrichtungen im Klinikum etablieren. Die Schwierigkeit ist heutzutage eher, qualifiziertes Personal zu bekommen", stellte Eppmann fest.
Am Ende waren dann zwar alle Fragen beantwortet, große Neuigkeiten erfuhren die Besucher dabei aber nicht. "Derzeit liegen die Fortschritte eher auf der formalen Ebene", machte Eppmann klar. Foto: pp