BÜCKEBURG (hb/m). Das Partnerschaftstreffen mit den offiziellen Delegationen auf Sablé und Nieuwerkerk wurde vom Tod des Sabléer Stadtratsmitglieds Marc Verne überschattet. Die festliche gemeinsame Ratssitzung im Neuen Sitzungssaal des Rathauses begann mit einer Gedenkminute. In der ersten Reihe war ein mit Blumen geschmückter Stuhl für den Verstorbenen frei gehalten worden. Danielle Hocdé, die stellvertretende Bürgermeisterin von Sablé, erklärte, "dass wir heute keine Bückeburger und keine Sabléer, keine Deutschen und keine Franzosen sind, sondern alle einer trauernden Familie angehören."
Bürgermeister Reiner Brombach betonte einleitend, dass das Besuchsprogramm in Absprache mit den Gästen auch deswegen fortgesetzt werde, weil es im Sinne des Verstorbenen gewesen wäre. "Ohne Marc Vergne ist es aber schwieriger", so Brombach. Bückeburgs Bürgermeister erinnerte in seiner auf Deutsch und Französisch gehaltenen Rede an die Anfänge der Städtepartnerschaft mit Sablé vor 46 Jahren. Die beiden Bürgermeister, Joel Le Theule und Bruno Behlau, aber auch die Bürger beider Städte hätten damals mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde unbekanntes Neuland betreten, das 21 Jahre nach dem verheerenden 2. Weltkrieg durchaus ein Wagnis beinhaltet habe.
In den vergangenen 46 Jahren sei es gelungen, den Gedanken der Partnerschaft und Freundschaft über die offizielle Politiker- und Verwaltungsebene auf die Bürgerschaft und die Vereine auszudehnen. Besonders erwähnenswert seien die Beziehungen zwischen den Schulen. Das Kennenlernen bereits in der Jugend fördere das Verstehen des jeweiligen anderen und verhindere, dass aus Missverständnissen Konflikte entstehen.
Erfreulicherweise sei auch "unser Freund und Partner aus den Niederlanden, Zuidplas, früher Nieuwerkerk, mit einbezogen worden". All diese Partnerschaften seien heute, so Brombach, wohltuende Normalität geworden. Durch die Verbindung zu Partnerstädten in anderen Ländern sei es möglich, über den eigenen Tellerrand zu schauen und von anderen zu lernen. "Städtepartnerschaften müssen ständig intensiv und gepflegt werden", so Brombach. Insbesondere müsse es jeder Generation aufs Neue ermöglicht werden, Kontakt zu knüpfen und ganz unmittelbar in Gastfamilien zu erleben, wie der Alltag und das Denken in einem anderen Land aussehen. Die Veranstaltung, die musikalisch von dem Akkordeon-Duo Mateja Zenzerovic und Miroslav Grahovac umrahmt wurde, ging mit dem Eintrag der Delegationen in das Goldene Buch der Stadt Bückeburg zu Ende.
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