BÜCKEBURG (em). In der 19 Kalenderwoche haben umfangreiche Tiefbauarbeiten entlang der Bückeburger Aue im Bereich des so genannten Mittleren Bruchs begonnen. Auftraggeber ist der Landkreis Schaumburg. Geplant ist die Anlage mehrerer Uferaufweitungen und naturnah verlaufender Flussabschnitte im Bereich einer Fließstrecke von 900 Metern. Außerdem werden entlang der Schäferstraße und Bürgerdammstraße flache Erdwälle entstehen, die einerseits das Umland vor Hochwasser schützen und andererseits eine Nutzung des Mittleren Bruchs als Rückhalteraum für Hochwasser und somit für den Hochwasserschutz ermöglichen.
Im Zuge der Baumaßnahme werden etwa 15.000 Kubikmeter Boden am Aueufer abgetragen und in die Verwallung eingebaut. Die reinen Baukosten belaufen sich dabei auf rund 122.000 Euro. 90 Prozent der Kosten werden vom NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küstenschutz und Naturschutz) übernommen.
Die Renaturierungen im Mittleren Bruch sind Teil der Bemühungen der Europäischen Union, bestimmte prioritäre Gewässer, unter anderem auch die Bückeburger Aue bis zum Jahr 2015 in einen guten ökologischen Zustand zu überführen. Der Baumaßnahme vorausgegangen sind zweijährige Anstrengungen des Landkreises Schaumburg und der Stadt Bückeburg, das Mittlere Bruch mit seiner Gesamtgröße von 23 Hektar vollständig in den öffentlichen Besitz zu überführen. Elf Flurstücke wurden in diesem Zeitraum erworben bzw. mit Flächen des Landkreises in den Meinser Wiesen getauscht. Dafür musste ein Betrag in Höhe von etwa 120.000 Euro investiert werden. Weitere, schon in früheren Jahren erworbene Flächen lassen sich in das Vorhaben integrieren. Ein Teil des Flächenerwerbs wird ebenfalls vom NLWKN gefördert. Seit 1999 führt der Landkreis Schaumburg Maßnahmen durch, um die Bückeburger Aue in einen naturnahen Zustand zu überführen. Zahlreiche Wehranlagen und Sohl-Abstürze wurden in diesem Zeitraum durchgängig gestaltet, Uferbereiche durch Abgrabung renaturiert und dynamische Prozesse durch Strömungslenkung gestärkt. I
m Mittleren Bruch ist es erstmals möglich, Überschwemmungsbereiche großflächig an die Bückeburger Aue anzubinden, eine natürliche Weichholzaue (flussbegleitende Weiden- und Erlensäume) zu entwickeln und vom Fließwasser beeinflusstes Feuchtgrünland für bedrohte Tier- und Pflanzenarten zur Verfügung zu stellen. Die Umgestaltung des Mittleren Bruchs kann voraussichtlich bis Mitte Juni abgeschlossen werden.