BERENBUSCH (hb/m). Mit dem Bagger hat Bürgermeister Reiner Brombach den ersten Spatenstich vollzogen und damit den Startschuss für die Entwicklung des Hafens Berenbusch gegeben. Brombach und Kämmerer Horst Tebbe informierten Mitglieder des Hafenausschusses, der Ortsräte Evesen und Cammer, Vertreter des Landkreises, des Hafens Minden und der beteiligten Firmen über die Pläne der Stadt.
5,3 Millionen Euro werden investiert, um mehr Platz für Umschlagflächen und neue Firmengebäude zu erhalten. Die Stadt erhalte, so Tebbe, Fördermittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro aus dem Infrastrukturprogramm. "Das ist für die Stadt ein gewaltiger Schluck aus der Pulle, die Baumaßnahmen sind aber ohne Alternative", so Tebbe. Die Spundwand sei abgängig, den Anforderungen des Landkreises als untere Wasserschutzbehörde müsse nachgekommen werden und Kapazitätsengpässe müssten aufgehoben werden.
Reiner Brombach erinnerte daran, dass die Stadt im Jahr 1997 das alte Heeresverpflegungslager mit einem Areal von mehr als 16 Hektar vom Bund gekauft hat. Man habe die Gebäude relativ günstig ("siebenstellige Summe") erworben, weil die Speicher als Abrissgebäude verkauft und pro Block 400.000 Mark abgerechnet wurden.
Der Hafen sei dann mit "kleinen Mitteln" in Gang gesetzt worden und es hätten sich Firmen wie Schweppe, Interseroh und Eger angesiedelt. Es habe sich herausgestellt, dass die Speichergebäude gar nicht so wertlos waren; vom Landbund sei Kornumschlag, von der Firma Eggersmann Kiesumschlag betrieben worden. Durch den Mindener RegioPort werde der Hafen Berenbusch zusätzlich befruchtet.
Zunächst wird ein Teil der Speichergebäude abgerissen und die Regenwasserkanäle erneuert. Wenn das neue Verwaltungsgebäude für Interseroh steht, wird das alte abgerissen. Mit dem Abbruch weiterer Speicher werden Freiflächen für eine dauerhafte Hafennutzung entstehen. Die Spundwand der Kaikante wird erneuert, die Uferladestraße verbreitert. Die Kaikante wird um 150 auf 450 Meter verlängert, so dass zukünftig drei Schiffe zeitgleich abgefertigt werden können. "Der Hafen liegt verkehrsgünstig an der B 482, der Bahnanschluss wird wieder belebt, so dass eine Trimodalität geschaffen wird", sagte Brombach. Der Bürgermeister deutete an, dass ein Teil der Fläche von der Stadt verkauft wird, weil die Firmen nicht gern auf fremdem Grund investieren wollen. Grundsätzlich sollen die Flächen aber in öffentlicher Hand bleiben.
Man sei, so Brombach, überzeugt, dass die Hafen-Nutzung eine erheblich größere Bedeutung bekommen wird. Die Nähe zum Wasserstraßenkreuz Minden sei vorteilhaft.
Zurzeit werden im Hafen Berenbusch 200.000 Tonnen jährlich umgeschlagen. Die Hälfte dieses Umschlags entfällt allein auf Kies. Bei Kies und Steinen wird mit einer Verdoppelung der Menge gerechnet, so dass man von einem Gesamtumschlag von rund 350.000 Tonnen ausgeht. Horst Tebbe ist daher zuversichtlich, dass sich die Investitionen bereits 2015 amortisiert haben.
Klaus Heimann vom Landkreis Schaumburg freut sich über die Aufwertung des Hafens. "Der Hafen Berenbusch hat Zukunft, es muss etwas passieren, um das Hinterland an die Küste anzuschließen." Foto: hb/m