BÜCKEBURG (hb/m). Imposanter geht es kaum noch. Die Riesenhalle von 500 Meter Länge, 125 Metern Breite und einer Höhe von 75 Metern ist bereits bei der Anfahrt auf die Papenburger Meyer-Werft nicht zu übersehen. In ihr werden die größten Kreuzfahrtschiffe der Welt gebaut, unabhängig von Wind und Wetter. Die Seniorengruppe der Kreisgruppe Weserbergland des Reservistenverbandes hatte sich unter der Leitung von Oberstleutnant d.R. Ralf-Marten Zoeller auf den Weg in die Stadt an der Ems gemacht. Die hat immerhin in etwa die Fläche von Paris, beherbergt aber nur 35.000 Einwohner. Dafür lebt man erkennbar entspannt und nur in Einfamilienhäusern, oft entlang von Kanälen. Darauf fand der früher reichlich vorhandene Torf mit kleinen Booten seinen Weg ins benachbarte Ostfriesland, nach Bremen und sogar bis Hamburg. Er wurde nicht im Garten verwendet, sondern zum Heizen gebraucht.Die Schifffahrt in alle Welt brachte den Papenburger Kapitänen schließlich einen gewissen Wohlstand. Von den früher zahlreich vorhandenen Werften hat einzig die von Joseph Meyer überlebt, der im 19. Jahrhundert die Zeichen der Zeit richtig erkannte und von Holzschiffen auf die aus Stahl umstieg. Mitte der 1980er Jahre lief dann in Papenburg das erste Kreuzfahrtschiff vom Stapel - der Beginn einer Erfolgsgeschichte.
Bis zum Jahr 2015 wird die Werft 39 Luxusliner gebaut haben. Die Überführungen auf den Fluss über 60 Kilometer bis in die Nordsee sind nach jedem Stapellauf eine Herausforderung. Der Strom leidet darunter, aber die Werft kann aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr an die Küste verlegt werden. Immerhin sind es gut 2.500 Menschen, die bei Meyer direkt die Schiffe bauen. Tausende von Mitarbeitern stellen zudem die Zulieferfirmen, die fast 80 Prozent der Fertigung auf Spezialgebieten übernehmen, damit auch in Zukunft noch mehr Menschen eine Kreuzfahrt auf imposanten Schiffen aus dem tiefen Binnenland genießen können. Foto: pr