1. Cammeruner feiern ein gelungenes Jubiläumsfest

    450-Jahr-Feier mit Kinderfest und Handwerkermarkt / Repräsentanten unterzeichnen einen Partnerschaftsvertrag

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    CAMMER (hb/m). Rundum zufrieden zeigte sich Ortsbürgermeister Hans-Georg Terner am Ende der dreitägigen Feierlichkeiten anlässlich des 450-jährigen Bestehens von Cammer. In der Tat hat der Festausschuss eine hervorragende Arbeit geleistet und ein buntes unterhaltsames Programm auf die Beine gestellt. Rund um das Dorfgemeinschaftshaus herrschte eine prächtige Stimmung.

    Zum Auftakt hatte es am Freitag erst einmal geregnet, so dass ein Teil des Kinder- und Jugendprogramms ins Dorfgemeinschaftshaus verlegt wurde. Am Samstag nutzten bei schönem Sommerwetter rund 200 Personen die Gelegenheit zu einem Rundflug über den Ort. Ein Highlight war der Handwerkermarkt. 20 Aussteller gaben einen Einblick in das dörfliche Leben vergangener Zeiten und erinnerten an Tätigkeiten wie Körbe flechten, Besen binden, Seile schlagen, Drechseln, Schuster-, Zimmerer- und Steinmetzarbeiten. Zudem gab es eine Ausstellung von alten Ackergeräten und Dreschmaschinen.

    Hans-Georg Terner erinnerte daran, dass Cammer in den letzten 60 Jahren nur drei Bürgermeister gehabt hat, die den Ort geprägt haben. Bereits 1947 von den Engländern eingesetzt, hat Wilhelm Hahne von 1949 bis 1968, Friedrich Senne von 1968 bis 1991 und Friedrich Rösener von 1991 bis 2011 das Amt ausgeführt. 1969 erfolgte der Anschluss Cammers an den Schulverband Lahde/Petershagen, 1974 die Eingemeindung nach Bückeburg, 1983 der Bau des Dorfgemeinschaftshauses. Cammer habe heute 780 Einwohner, das Schuhhaus Niemann sei der größte Arbeitgeber und überregional bekannt.

    Bückeburgs Bürgermeister Reiner Brombach nannte Cammer "unseren Außenposten an der Grenze zu Ostwestfalen", der eine vorzügliche Entwicklung genommen habe. Er versprach dem "Hafenanrainer" im Hinblick auf den RegioPort, alles zu tun, "damit die Wohnqualität so bleibt, wie sie ist." Landrat Jörg Farr lobte die Darstellung des bäuerlichen Lebens. Man müsse die Wurzeln kenne, wenn man die Zukunft meistern will. Es sei die Stärke der Cammeruner, ihre Verbundenheit zum Ort zu zeigen. "Es ist wichtig, sich in Cammer wohl zu fühlen, Cammer als Heimat zu sehen und sich im Dorfleben einzubringen", so der Landrat.

    Dieter Rommelmann, Ortsvorsteher von Päpinghausen, wollte nicht glauben, dass Cammer erst 450 Jahre alt ist, die benachbarte Gemeinde jenseits der Landesgrenze dagegen in zehn Jahren ihr 1000-jähriges Bestehen feiern wird.

    "Das kann doch hier nicht die ganze Zeit Wüste gewesen sein, da muss etwas unterdrückt worden sein", meinte Rommelmann. "Ein Glück, dass jemand gemerkt hat, dass es zwei Cammer in Deutschland gibt, lassen Sie uns die Zukunft gemeinsam gestalten", sagte Ulf Dingelstaedt, Ortsvorsteher von Cammer/Brandenburg.

    Anschließend haben die Repräsentanten der beiden Cammer einen Partnerschaftsvertrag unterschrieben. 1991 waren erste Kontakte entstanden. Am 1. Mai 1992 hatte eine erste Delegation aus Brandenburg an der Maifeier in Cammer teilgenommen.

    1994 hatte es dann einen Gegenbesuch bei den Cammerschen in Brandenburg gegeben, die 2008 ihr 675-jähriges Bestehen gefeiert haben. Foto: hb/m