1. Häusliche Gewalt ist keine Privatsache

    22. Kunstbasar zugunsten des Frauenhauses / Erlös für Kinderspielzeug

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    BÜCKEBURG/LANDKREIS (hb/m). Der AWO-Kreisvorsitzende Heinz-Gerhard Schöttelndreier hat am Sonntag den 22. Kunstbasar in der Landfrauenschule eröffnet. In der Landfrauenschule haben 29 Künstlerinnen und Künstler unter anderem Ton- und Keramikarbeiten, Aquarelle, Silber- und Goldschmuck, Seidenmalerei und Glasdesign ausgestellt. Einen Teil ihrer Erlöse haben sie für das Frauenhaus des AWO-Kreisverbandes Schaumburg in Stadthagen gespendet. Für die musikalische Unterhaltung der Besucher sorgte das Duo "Little Jazz".

    Heinz-Gerhard Schöttelndreier wies darauf hin, dass der AWO-Kreisverband eine der meist genutzten Anlaufstellen für soziale Hilfen im Landkreis ist. Angebote gibt es für Familien, Jugendliche, Kinder und Benachteiligte. So kümmern sich qualifizierte Betreuer in Vornhagen um sozial benachteiligte Jugendliche und helfen jungen Menschen, sich für einen Arbeitsplatz fit zu machen.

    Die Anwesenheit der Kreisrätin Katharina Augath, seiner beiden Stellvertreter Helma Hartmann-Grolm und Horst Sassenberg, sowie mehrerer Kreistagsabgeordneter nahm Landrat Jörg Farr als Beleg für die Verbundenheit des Landkreises zur AWO. "Häusliche Gewalt ist keine Privatsache, der Kunstbasar eine gute Gelegenheit, die AWO zu unterstützen", sagte Farr. "Die Notwendigkeit eines Frauenhauses ist ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft", meinte Bückeburgs Bürgermeister Reiner Brombach in seinem Grußwort. Sie werde es nicht schaffen, dass die körperlich Überlegenen ihre Stärke nicht länger an Schwächeren ausleben, so dass das Frauenhaus und andere Einrichtungen der AWO auch in 25 Jahren noch gebraucht werden. Die Stadt Bückeburg werde die AWO weitestgehend unterstützen.

    "Wenn das Zuhause geprägt ist von Kälte, Abneigung, Würdelosigkeit, ja sogar Gewalt, sei es in psychischer oder in körperlicher Form, dann gibt es zumindest für Frauen eine Einrichtung im Landkreis Schaumburg, die eine Chance bietet, dieser Spirale von Gewalt und Erniedrigung entfliehen - und das ist das Frauenhaus der AWO", sagte Herbert Habenicht, Schulleiter der Berufsbildenden Schulen Rinteln.

    Gudrun Wolter, die Vorsitzende des Frauenhaus-Beirats, berichtete, dass seit der Gründung vor 25 Jahren das Frauenhaus von insgesamt 1.263 Frauen und 1.462 Kindern in Anspruch genommen wurde, die Schutz vor häuslicher Gewalt gesucht haben. Es sei nicht leicht für die Frauen, sich aus der Gewaltsituation zu lösen, aber sie sollten "so schnell wie möglich die gut vernetzten Hilfsangebote im Landkreis annehmen, auch wegen der Kinder, die sich in einer besonders schwierigen Lebenssituation" befänden. Das Frauenhaus Schaumburg ist telefonisch rund um die Uhr unter der Rufnummer 05721 / 3212 zu erreichen. Foto: hb/m