BÜCKEBURG (ih). Das Landeskirchenamt zieht um: Im September 2014 will die Leitungsebene der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe bereits in den neuen Räumen an der Bahnhofstraße sein. Das hat die Synode während ihrer Herbsttagung beschlossen. Damit verlässt das Amt mit dem Herderhaus nach mehr als 30 Jahren ein Gebäude mit Geschichte.
Lange hatte es Diskussionen um den Sitz des Landeskirchenamtes gegeben. Das Herderhaus weist einen ordentlichen Sanierungsstau auf: Heizung, Installationen und Brandschutz müssen dringend überprüft und saniert werden. Barrierefreiheit gibt es nicht. 750000 Euro für die Sanierung waren im Haushalt für 2009 eingestellt.
Doch die Synodalen ließen diesen Posten prüfen. Denn auf dem Papier gehört das Herderhaus der Kirchengemeinde Bückeburg, die Landeskirche ist lediglich Mieterin. Vom Umbau über einen Neubau ist die Kirchenleitung nun zum Umzug gekommen. Rund 1,1 Millionen Euro gibt die Landeskirche nun für den Kauf einer Immobilie an der Bahnhofstraße aus.
Die Immobilie gehört derzeit noch der Sparkasse. Der Kaufpreis liegt 800000 Euro, für Umzugskosten, Ausstattung, Einbau eines Fahrstuhls und weitere Kosten fallen rund 300000 Euro an, teilte Pressesprecher Ulrich Hinz mit.
Langfristig sei es gut möglich, neben der Verwaltung auch weitere landeskirchliche Einrichtungen in dem Haus an der Bahnhofstraße unterzubringen.
Mit dem Umzug in eine neue, eigene Immobilie habe die Synode sich für die finanziell günstigste Variante in der Debatte um das Landeskirchenamt entschieden, heißt es in einer Pressemitteilung der Landeskirche.
Was aus dem Herderhaus wird, ist noch unklar. Die Kirchengemeinde Bückeburg wird das historische Gebäude ebenfalls sanieren müssen, egal wie es künftig genutzt werden soll. Die Landeskirche will die Kirchengemeinde unterstützen.
Ob und in welchem Umfang auch Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden sollen, hänge davon ab, was die Kirchengemeinde mit dem Gebäudekomplex vorhabe, so Pressesprecher Hinz.
Die Kirchengemeinde Bückeburg muss sich nun überlegen, was aus dem Herderhaus in knapp zwei Jahren werden soll. Bisher habe der Kirchenvorstand keine Gelegenheit gehabt, sich über diese Frage zu verständigen, so Oberprediger Dr. Wieland Kastning.
Da der Auszug erst in zwei Jahren anstehe, gebe es keinen Anlass zu überhitzten Planungen. "Wir werden erst einmal unsere kreativen Kräfte aufrufen, uns verschiedene Lösungen erarbeiten und vorstellen lassen," so Kastning.
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