BÜCKEBURG (hb). Dass auf einem Akkordeon nicht nur Schneewalzer und Schifferlieder gespielt werden können, das hat am Wochenende ein Konzert in der Musikschule Schaumburger Märchensänger erfolgreich unter Beweis gestellt. Angesagt war "Akkordeon Total": Klassik vom Solo bis zum Orchester. Zu Gast war das über die Grenzen Schaumburgs hinaus bekannte Bückeburger Akkordeon-Orchester, das seit 2007 unter der Leitung der in Kroatien geborenen jungen Musikpädagogin Mateja Zenzerovic steht. Sie hat dem musikalischen Stil des Orchesters unüberhörbar gut getan. Die Akkordeonisten brillierten mit Leon Boellmanns Choral aus der Suite gothique Op. 25, mit dem spannenden Palladio von Karl Jenkins und unter anderem mit einem Auszug aus Rossinis "Der Barbier von Sevilla". Das Akkordeon Orchester hat eine ausgereifte musikalische Visitenkarte hinterlassen, die auf das nächste öffentliche Konzert gespannt macht.
Gespannt sein durfte das Publikum im bis auf den letzten Platz besetzten Konzertsaal der Musikschule auf die Soli der Schüler der Akkordeonklasse der Musikschule mit Meike Langermann, Manuel Gottlieb, Johannes Rohde (erfolgreiche Teilnehmer des Wettbewerbs "Jugend musiziert") und dem jüngsten, erst siebenjährigen Musikschüler Jonas Hellmann, der nach erst viermonatigem Unterricht bei Mateja Zenzerovic seinen ersten öffentlichen Auftritt prima gemeistert hat.
Meisterlich zeigte sich Mateja Zenzerovic im Zusammenspiel mit Miroslav Grahovac. Beide haben gemeinsam an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover studiert, woraus das Akkordeon Duo "MM" entstanden ist. Bei ihnen trifft und traf auch am Sonntag filigrane Technik auf tiefgreifende Emotionen. Die Qualität ihres Musikkonzepts hat ihnen schon viele internationale Preise eingebracht, infolgedessen ihnen das Stipendium der "Yehudi Menuhin Gesellschaft Live Musik Now" verliehen wurde. Beim Konzert in der Musikschule glänzte das Duo mit Tschaikowskis Andante cantabile, Adiós nonimo von Astor Piazolla und im zweiten Teil mit dem Schneesturm von Anatolij Schmalaew. Alles in allem hat das Konzert gezeigt, dass sich Akkordeonmusik in einem positiven Wandel befindet und das Musizieren mit dem Instrument nicht nur als Solist, sondern besonders im Orchester richtig Spaß machen kann. Mateja Zenzerovic war es gelungen, für das Konzert ein kurzweiliges und abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen, für das es (nicht nur) am Schluss begeisterten Beifall gab. Foto: hb