BÜCKEBURG (hb/m). "Das wird ein kultureller Quantensprung für unsere Region", kündigte Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe im Pressegespräch an. Sensationelles ist gleich zu Jahresbeginn in der ehemaligen Residenzstadt passiert. Weniger überraschend ist es, dass das Fürstenhaus zu den Akteuren gehört. Mitte Januar ist in den Räumlichkeiten der Hofkammer von sieben Personen ein Förderverein - Vorsitzender ist Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe - gegründet worden, der ab 2013 das Projekt "Kulturfeste Schloss Bückeburg" in Kooperation mit der EuropaChorAkademie und dem Fürstenhaus realisieren will. "Wir haben einige Personen angesprochen in der Hoffnung auf Kooperationen und brauchen Personen mit Einfluss, die wirtschaftliche und moralische Schützenhilfe geben - hier geht es nicht um kleine Brötchen", erläuterte der Schlossherr das Projekt.
Die Festivalreihe "Kulturfeste Schloss Bückeburg" wird an ausgewählten Wochenenden stattfinden. Die EuropaChorAkademie unter der Leitung von Professor Joshard Daus ist als "Choir in Residence" für die Programmgestaltung verantwortlich. Gäste werden international bekannte Solisten und Ensembles sein. Als Spielstätten kommen neben dem Großen Festsaal des Schlosses, nach den Worten von Joshard Daus ein "wunderbarer Barock-Saal mit einer exzellenten Akustik", der Festsaal des Rathauses, das Palais, die frühbarocke evangelische Stadtkirche und Freiflächen vorm Schloss und vorm Mausoleum in Frage. "Es gibt die Vision, in Sichtweite des Mausoleums eine Art Arena für Freiluft-Aufführungen für 2.000 bis 2.500 Personen zu bauen", berichtete Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe.
Man habe, so Prof. Joshard Daus im Pressegespräch, den Begriff "Kulturfeste" gewählt, weil es neben Klassik auch Jazz, Big-Band-Sound, Open-Air-Konzerte und vieles mehr geben soll. "Wir werden Konzepte entwerfen, um europäisches Flair zu bekommen", so Daus, der 1997 die EuropaChorAkademie gegründet hat. Man wolle den Kulturfreunden von Hannover bis Ostwestfalen erstklassige Attraktionen und Veranstaltungen anbieten, wie sie hier in der Vergangenheit noch nicht stattgefunden haben.
Die Kulturfreunde aus nahe und fern dürfen sich freuen: Das neue Konzertgeschehen in Bückeburg wird bereits am Freitag, 1. März, 18.30 Uhr, mit einem der größten Meisterwerke der Musikgeschichte eröffnet. Passend zur Fastenzeit und zum barocken Ambiente des Großen Festsaals des Schlosses, wird hier die "Matthäuspassion" von Johann Sebastian Bach aufgeführt. Unter der Leitung von Joshard Daus werden die EuropaChorAkademie, das Kurpfälzische Kammerorchester sowie die Solisten Anja Petersen (Sopran), Franziska Gottwald (Alt), Mark Adler (Tenor), Wolfgang Schöne (Bassbariton) und Yorck Felix Speer (Bass) bei der Aufführung mitwirken. Die "Matthäuspassion" gilt als eines der berühmtesten Werke geistlicher Musik, ist ein Monumentalwerk, das die Dramatik des Leidens und Sterbens Jesu aufzeigt und zugleich Trost spendet. Sie ist einer der Höhepunkte protestantischer Kirchenmusik und erfreut sich weltweiter Beliebtheit. Zuvor wird es anlässlich des Auftaktes der neuen Festivalreihe einen Empfang im Schloss geben; und Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke bereitet mit einer geistigen-geistlichen Einführung vor dem Konzert auf das Passionsoratorium vor.
Eintrittskarten gibt es zum Preis von 50 Euro (Kategorie 1) und 40 Euro (Kategorie 2) ab sofort im Vorverkauf beim Kulturverein Bückeburg (Tel.: 05722 / 3610) und im Schloss Bückeburg (Tel.: 05722 / 5039). Foto: hb/m