1. Aktionsbündnis will Flagge zeigen

    "Bündnis für Demokratie und Vielfalt" fordert die Bückeburger Bürger zur Mitwirkung auf

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    Motivation für die Arbeit im Arbeitskreis sei, so Anka Knechtel, das Interesse, in Bückeburg ein Klima für ein respektvolles und tolerantes Miteinander zu entwickeln. Gemeinsam hat man ein "Positionspapier" entwickelt, in dem Selbstverständnis und Aufgaben des Bündnisses beschrieben werden. "Wir sind nicht gegen etwas, sondern für Werte wie Demokratie und Vielfalt und wollen eine tolerante Stadtgesellschaft entwickeln", ergänzt Bernd Schierhorn. Ziel sei es, eine "bunte Schar von Menschen" zu erreichen, die für diese Werte eintreten. Besucher sollen merken, wofür die Stadt steht und sie nicht mit negativ besetzten Schlagwörtern in Verbindung bringen. Bekanntlich war Bückeburg in Fernsehberichten in der letzten Zeit als eine Hochburg von Neonazis beschrieben worden, ohne das zivilgesellschaftliche Engagement der Bevölkerung gegen diese antidemokratischen Entwicklungen zu erwähnen. "Kirchen, Vereine, Schulen und sämtliche Ratsparteien dokumentieren ein friedliches und vielfältiges Miteinander", betonte Reiner Brombach. Der Bürgermeister möchte ein Klima in der Stadt erreichen, in dem menschenverachtende Gedanken und politische Einschüchterungen durch Gewaltakte in Bückeburg keine Chance mehr haben. Das Bündnis werde extremistische Auswüchsen von rechts und links entgegentreten und sich nicht auseinanderdividieren lassen. "Bückeburg ist bunt - dies leben wir schon lange vor", so Brombach.

    Die Arbeitskreismitglieder weisen darauf hin, dass schon Positives erreicht wurde. Der Anstoß für die Schulen in Bückeburg, "Schulen ohne Rassismus - Schulen mit Courage" zu werden, habe sich aus Aktivitäten des Arbeitskreises entwickelt. Zudem wurden zahlreiche Foren und Diskussionsveranstaltungen durchgeführt, um einen intensivere Auseinandersetzung mit dem Thema in den Vereinen und Institutionen zu erreichen.

    In den nächsten Monaten will man mit Reinigungsaktionen gegen die Schmierereien und Aufkleber vorgehen und diese schnell beseitigen. Ferner sollen Kindergärten und Schulen zum Beispiel Stromkästen mit bunten Bildern bemalen.

    Wilhelm Klusmeier regt an, dass Bürger neue Schmierereien beim Ordnungsamt der Stadt telefonisch unter 05722 / 206-182 oder per E-Mail an: ordnungsamt@bueckeburg.de melden. Auch wer Täter beobachtet, soll dies möglichst schnell melden. "Das ist kein Denunziantentum", so Brombach.

    Er will direkt das Gespräch mit den Neonazis suchen und herausfinden, warum Jugendliche in diese Szene rutschen.

    Foto: hb/m