1. "Es ist eine spannende Sache und macht Spaß"

    Der neue Kämmerer der Stadt, Reiner Wilharm, spricht mit dem Schaumburger Wochenblatt über seine Arbeit

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    BÜCKEBURG (hb/m). Reiner Wilharm (44) hat zum 1. Januar 2013 die Nachfolge von Horst Tebbe angetreten, ist der neue Kämmerer der Stadt und hat damit (fast) das Ende der Karriereleiter erreicht. Nach Abitur am heimischen Gymnasium Adolfinum und der Bundeswehrzeit hat Wilharm am 1. August 1990 eine dreijährige Ausbildung bei der Stadt Bückeburg und parallel an der Fachschule für Verwaltung und Rechtspflege zum Dipl.-Verwaltungswirt FH begonnen. Ernst Möller war seinerzeit Stadtdirektor, Reiner Brombach stellvertretender Stadtdirektor und Helmut Preul Bürgermeister.

    Zunächst wurde Wilharm im Ordnungsamt eingesetzt. Leiter war Rolf Barkhausen. Anschließend war er in der Kämmerei - Leiter war damals Horst Tebbe - am Aufbau der Kostenrechnung für die Verwaltung beteiligt. Seit dem 1. Januar 1994 durfte sich Reiner Wilharm Inspektor nennen. 1996 wurde er zum Oberinspektor befördert; 1997 erfolgte die Ernennung zum Stadtamtmann. Als Kostenrechner hat Wilharm in der Zeit von 1994 bis 1996 die Ausgliederung des Abwasserbetriebes zum Eigenbetrieb mit vorbereitet. Danach hat er 1996 die Nachfolge von Horst Buchholz als Kassenleiter angetreten.

    Als 2006 die Ämter begrifflich aufgelöst wurden und die Spezialisierung in Einzelbereiche erfolgte, wurde Wilharm als Nachfolger von Horst Tebbe zum Fachgebietsleiter Finanzen ernannt. Tebbe war zum Fachbereichsleiter aufgestiegen. 2008 erfolgte für Reiner Wilharm die Ernennung zum Stadtamtsrat und ein Jahr später die Beförderung zum Stadtoberamtsrat. Die beiden letzten Ernennungen gingen einher mit der Doppik-Einführung. Die Stadt Bückeburg war im Zeitraum von 2006 bis 2008 die erste Schaumburger Kommune, die den neuen Rechnungsstil erfolgreich eingeführt hat.

    Der berufliche Aufstieg setzte sich im September 2012 fort, als der Stadtrat in öffentlicher Sitzung auf eine Ausschreibung der Position "Kämmerer" verzichtete und Wilharm als Wahlbeamter zum 1. Stadtrat ernannt wurde und eine Besoldung nach B 2 vereinbart wurde. Acht Jahre Laufzeit hat sein Vertrag, so dass er vom Alter her noch zwei Amtszeiten der Stadt zur Verfügung stehen könnte.

    "Es ist ein ganz anderer Arbeitsaufwand als zuvor", hat der neue Kämmerer bereits nach zwei Monaten feststellen können. So habe er als Vertreter des Bürgermeisters von Seiten der Verwaltung Termine wahrzunehmen, wenn Reiner Brombach nicht anwesend sein könne. Der Kämmerer nimmt noch einige Zusatzaufgaben wahr. Seit 2008 ist er Geschäftsführer der Bäder GmbH.

    Zudem ist Wilharm als jeweiliger Betriebsleiter verantwortlich für den Eigenbetrieb "Hafen Berenbusch" und die "Ratskeller-Betriebe". Dazu gehören der Ratskeller, die Hofapotheke und der Eveser Krug. Wilharm arbeitet mit einem Team von 36 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammen.

    "Es ist eine spannende Sache und macht richtig Spaß, die Entwicklung der Stadt mitzugestalten", berichtet der Kämmerer. Kurze Wege und eine vertrauensvolle langjährige Zusammenarbeit mit Bürgermeister Reiner Brombach würden schnelle Entscheidungen ermöglichen. Als besondere Herausforderungen in der nächsten Zeit nennt Wilharm den demographischen Wandel mit seinen wirtschaftlichen Auswirkungen, den Ankauf der E.ON-Anteile und den Ausbau des Hafens Berenbusch für insgesamt 5,3 Millionen Euro. Die Stadt erhält für diese Investition Fördermittel in Höhe von 30 Prozent. Spannend sei natürlich auch der Neubau des Eingangsbereiches beim Bergbad. Da die Arbeiten hier aber voll im Zeitplan liegen, soll der Abschluss der Baumaßnahme offiziell in der ersten Maihälfte gefeiert werden.

    Reiner Wilharm ist verheiratet - der Sohn ist 17 Jahre alt - und lebt mit seiner Familie in Liekwegen. Beim TSV Liekwegen übt der "Mann der Zahlen" im Vorstand natürlich den Posten des 1. Kassierers aus. "Ich bin mehr der Funktionärstyp als der Sportler", antwortet er auf die Frage nach sportlichen Aktivitäten. Zu seinen Hobbys zählt Wilharm das Reisen und insbesondere den Campingurlaub.

    Mal geht es an die See, ein anderes Mal in die Berge. Und dort unternimmt Reiner Wilharm mit seiner Frau auch Wandertouren.

    Foto: pr/hb/m