MEINSEN-WARBER (hb/m). Der neue Vorstand der Reservistenkameradschaft Meinsen/Warber/Rusbend setzte die Tradition der Neujahrsempfänge fort.
Oberbootsmann d.R. Olaf Rietenberg konnte im Feuerwehrgerätehaus Meinsen Militärpfarrer Hans Günter Breuer zu einem Vortrag begrüßen. Breuer ist für die Bundeswehrstandorte Bückeburg, Minden und Wunstorf seelsorgerisch zuständig.
Als Verstärkung hatte Breuer Hauptmann Holger Kipp mitgebracht, der als Prädikant der Schaumburg-Lippischen Landeskirche seine Arbeit unterstützt. "Im Auslandseinsatz wird viel getauft", sagte Breuer zu Beginn.
Der Pastor meinte damit keine Babys, sondern erwachsene Soldaten, die bisher meist keine Verbindung zur Kirche hatten. Eigene Erfahrungen sammelte der Pastor 2007 im Kosovo, wo er als "Chief Chaplain" für alle Geistlichen der dort vertretenen Armeen zuständig war.
Die Betreuung der Soldaten vor Ort erfolgte dabei in unzähligen Gesprächen, um zu helfen, Probleme im Einsatz selbst oder auch zuhause zu bewältigen. Es sei im Grunde dieselbe Arbeit, die ein "normaler" Pastor in seiner Gemeinde leiste, wären da nicht Tod und Verwundung. "Seelische Verletzungen fordern allerdings kein Blut und werden oft nicht erkannt", so Breuer, dem die Betreuung der an "posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS)" erkrankten Soldaten daher besonders am Herzen liegt. Beeindruckend war auch der anschließende Vortrag von Holger Kipp über seine Zeit in Afghanistan und dem "Feuergefecht als kommunikativen Prozess".
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