BÜCKEBURG (wa). Seit 15 Jahren hat er eine Mission: Axel Bergmann ist Sprecher sowie Präventionsbeauftragter der Polizei Stadthagen und hat kürzlich die Mitglieder der Bückeburger CDU Senioren Union über die Machenschaften von Internet- und Telefonbetrügern aufgeklärt. Seine klare Aussage: Betrug ist nicht gleich Betrug.
Deshalb können sich Betroffene nur selbst schützen. Betrügerische Tricks funktionieren nur durch Gier und Neugier des potenziellen Opfers. "Es passiert so viel, ich muss das Thema immer wieder aufgreifen", sagt Bergmann.
Das Fatale: Die Täter gehen nur so weit, dass sie vom Gesetz nicht belangt werden können. Was früher als Gewinnversprechen im Briefkasten landete ist heute der Telefonanruf.
Die Täter gehen sehr kreativ vor. Je interessanter das Angebot, umso höher die Chance, bei ihrem Opfer Neugier und/oder Gier wecken. Einen Trickanruf erkenne man daran, dass man zu einem bestimmten Zeitpunkt des Gespräches aufgefordert werde, eine Ziffer auf dem Telefon zu drücken. Wenn man das macht, ist es zu spät.
Damit gibt man sein freiwilliges Einverständnis für das, was noch kommt – in den meisten Fällen eine saftige Rechnung. "Die Täter holen sich beim Telefonanbieter sogenannte Mehrwertnummern und belegen diese mit 15 Euro oder mehr pro angefangener Minute", klärt Bergmann auf. Das sei für den Tricktäter schnell verdientes Geld und strafrechtlich gesehen kein Betrug. "Es ist unheimlich schwer, dieses Geld wiederzubekommen, weil der Betrag mit der Telefonrechnung eingezogen wird", so Bergmann.
Eine neue Masche sei laut dem Präventionsfachmann, einmal das Telefon klingeln zu lassen (sogenannter Ping-Anruf) und auf den Rückruf des Opfers zu warten. "Da kommt wieder die Neugier ins Spiel – es könnte ja wichtig sein", erklärt Bergmann. Auch hier gelte die Regel, einfach nicht zu handeln. "Wenn es wirklich wichtig ist, wird derjenige schon zurückrufen", rät der Polizeisprecher.
Um sich an der Haustür sicher zu fühlen, empfiehlt Bergmann einen Spion und ein Kastenschloss mit Sperrbügel anzubringen. "Tricks an der Haustür kann man damit ganz einfach verhindern." Jeder solle seinen Angaben nach so eine Türsicherung besitzen.
Denn wer auf die Tricks der Täter hereinfalle und klage, habe kaum Chancen auf Schadensersatz. Im Gegenteil, Zivilprozesse ziehen sich über mehrere Jahre hin und kosten Unmengen Geld. Also gilt: Wenn man sich nicht zu über hundert Prozent sicher ist zu wissen, wer da am anderen Ende der Leitung spricht – lieber sofort auflegen. Gleiches gilt für die Haustür: Nicht öffnen und im Zweifelsfall besser unhöflich sein, als sich selbst in Gefahr bringen.
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