BÜCKEBURG (hb). Wie die Polizei mitteilt, ist eine 50-jährige Bückeburgerin am vergangenen Dienstag gegen 9.30 Uhr Opfer eines sogenannten "Schockanrufs" geworden. Im vorliegenden Fall hatte sich eine unbekannte männliche Person als Sohn der Frau ausgegeben, der einen Verkehrsunfall hatte und dabei ein kleines ausländisches Mädchen angefahren habe. Er selbst hätte Gesichtsverletzungen davongetragen und könne deshalb schlecht sprechen. Das Telefonat wurde von einem angeblichen Rechtsanwalt übernommen.
Dieser hat der besorgten Mutter erklärt, dass das von ihrem Sohn verletzte Mädchen im Koma liege und sofort operiert werden müsse. Die Operation sei teuer und man benötige das Geld. Die Gesprächspartner einigten sich daraufhin auf die Herausgabe von 4000 Euro. Das Geld wurde schon zehn Minuten nach Beginn des Telefonates von einem angeblichen Onkel des Mädchens abgeholt.
Während der gesamten Zeit war die 50-Jährige von dem "Rechtsanwalt" am Telefon beschäftigt worden. Die Polizei vermutet, dass damit eine Kontaktaufnahme zu dem "echten" Sohn verhindert werden sollte.
Nach bisherigen Ermittlungen der Polizei werden diese Anrufe aus Litauen inszeniert und das Geld von Bandenmitgliedern, die bundesweit agieren, abgeholt.
Die Polizei rät zu nachfolgend aufgeführten Verhaltensweisen, um nicht ebenfalls Oper eines solchen "Schockanrufs" zu werden. Zunächst sollte man generell misstrauisch sein, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die als solche nicht zu erkennen sind.
Ferner sollten keine Details zu familiären oder finanziellen Verhältnissen preisgegeben werden. Des Weiteren sollte der oder die Angerufene nicht auf Forderungen eingehen und sich die Stimme und sprachlichen Besonderheiten des Anrufers einprägen.
Die Polizei rät ferner, sich die angezeigte Telefonnummer zu notieren und sich eine eventuell genannte Rückrufnummer notieren. Sie beginnt zumeist mit der internationalen Vorwahl 00370 … für Litauen. Unter keinen Umständen sollte zurückgerufen und niemals Bargeld in fremde Hände gegeben werden.
Bei Verdacht sollte man sich sofort über die Notrufnummer 110 an die Polizei wenden.