BÜCKEBURG (hb/m). "365 Tage Tierschutzarbeit mit positiven und negativen Ereignissen sind der ganz normale Tierheim-Wahnsinn - kein Tag lässt sich planen", blickte Monika Hachmeister, die Vorsitzende des Tierschutzvereins Bückeburg-Rinteln und Umgebung, während der Jahreshauptversammlung auf das vergangene Jahr zurück. 38 stimmberechtigte Mitglieder und 16 Gäste waren der Einladung in den Le Theule Saal des Rathauses gefolgt.
Als schlimm und traurig bezeichnete Hachmeister die Tatsache, "dass die Zahl der Katzenbabys, die jedes Jahr unter erbarmungswürdigen Umständen geboren wird, nachweislich steigt." Seit fast drei Jahren bemühe sich der Verein um die Kastrationspflicht für freilaufende Katzen. "Es gibt kein Katzenproblem, also keinen Bedarf für eine Kastrationspflicht", bekommt die Vereinsvorsitzende zu hören, egal ob sie beim Landkreis oder den Kommunen vorstellig wird. Wenn man auch selbst vor Ort keinen Schritt weiter gekommen wäre, so hätten doch inzwischen 200 Kommunen in Niedersachsen die Kastrationspflicht inzwischen eingeführt, "vermutlich, weil sie deren absolute Dringlichkeit einsehen".
Der Tierschutzverein habe seit November 2011 403 Katzen kastrieren lassen, was ohne die finanzielle Unterstützung des Dachverbandes "Niedersächsischer Tierschutzvereine" und der "Aktion Tier" niemals möglich gewesen wäre. "Natürlich sind wir auch deshalb im Tierheim ständig überfüllt", verdeutlicht Hachmeister das Problem.
Auch bei den Hunden steige die Zahl der Tiere, die ausgesetzt oder abgegeben werden oder abgegeben werden müssen. Da gebe es Fälle, in denen man des Hundes überdrüssig geworden wäre, aber auch zunehmend immer mehr Menschen, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind. Mit der Einführung des neuen Niedersächsischen Hundegesetzes mit den Erfordernissen eines Sachkundenachweises und der eigentlich selbstverständlichen Tierhalterhaftplicht werde sich die Situation noch verschärfen.
"Wir helfen, wo wir können, und trotz aller Schwierigkeiten geht es Hunden, Katzen und Kleintieren bei uns im Tierheim gut", versicherte Hachmeister. Wichtig ist der Vereinsvorsitzenden auch der Hinweis, "dass weder sie noch die Mitarbeiterinnen Verkäuferinnen sind und es sich bei der Vermittlung um lebendige Wesen und nicht um Waren wie einen Toaster handelt, den man eben mal schnell im Laden kauft". Monika Hachmeister konnte der Versammlung mit Antje Aßmann eine eigene Tierärztin präsentieren, die der Verein fest eingestellt hat und die drei Tage in der Woche die Tiere behandeln wird. Dank einiger Spender wird man mit einem sehr geringen finanziellen Einsatz demnächst einen eigenen kleinen, aber feinen Behandlungsraum für die Tiere in Betrieb nehmen.
"Wir haben im Geschäftsjahr 2012 einen Gewinn von rund
103 000 Euro gemacht", verkündete Schatzmeister Kurt Wiegand eine scheinbar gute Nachricht. Allerdings hätte der Verein ohne die Erbschaft für 2012 einen Verlust von rund 57 000 Euro ausweisen müssen, gegenüber einem Verlust von etwa 18 000 Euro in 2011.
Bei vier Enthaltungen wurden Barbara Witt (Schriftführerin), Heide Buhrmester (stellvertretende Schatzmeisterin) und Evelyn Lucius (stellvertretende Schriftführerin) in ihren Ämtern bestätigt. Foto: hb/m