MEINSEN-WARBER (hb/m). Hauptfeldwebel Jens Gewers berichtete den Mitgliedern der Reservistenkameradschaft (RK) Meinsen/Warber/Rusbend im "Warber Krug" darüber, wie es sich monatelang eingeschlossen in einem Feldlager in Afghanistan lebt. Das "Camp Marmal" im nordafghanischen Mazer-e Sharif war für 65 Tage sein Zuhause. Als Angehöriger der Heeresfliegerwaffenschule sorgte er dort für die stete Einsatzbereitschaft der sechs CH 53 Transporthubschrauber der Bundeswehr - natürlich auch sonntags und nachts.
Die Voralarmierungszeit beträgt 30 Minuten. Um diese Vorgaben erfüllen zu können, hatte sich ein Teil des erforderlichen Personals in einer Containerstraße gleich neben den Maschinen häuslich eingerichtet. Aber Dauerdienst ist eben nicht alles. Um einem Lagerkoller vorzubeugen und auch zur Entspannung, haben die 3.500 deutschen Soldaten zahlreiche Betreuungseinrichtungen zur Verfügung, von der Sporthalle bis hin zu kleinen Gaststätten. Dabei dürfen auch Einrichtungen anderer im Camp stationierter Nationen besucht werden.
Dabei reicht die lukullische Auswahl von der Pizza bis hin zum Hamburger bei McDonalds. Generell, so Gewers, sei die Verpflegung gut und reichlich. Er habe sogar den besten Burger seines Lebens in der amerikanischen Truppenküche genießen können. Streng ist dagegen der Umgang mit Alkohol. "Mehr als zwei kleine Bier am Tag sind nicht erlaubt", berichtete Gewers. Und die werden penibel auf deiner persönlichen Zuteilungskarte abgehakt.
Einheimische bieten in einem Basar neben Haarschnitten auch unterschiedlichste Waren an, von der Satellitenschüssel bis hin zu preiswerten Uhren. Tausend von ihnen, nur Männer, verdienen ihr Geld im Lager. Das ist dann meist auch der einzige Kontakt zu den Landesbewohnern. Nach zehn Jahren Aufbau sei "Camp Marmal", so der Referent, inzwischen ein guter Ort zum Leben für die Soldaten geworden - allerdings eine Art Raumschiff in einer völlig fremden Welt. Foto: pr