BÜCKEBURG (hb/m). Im Museum Bückeburg für Stadtgeschichte und Schaumburg-Lippische Landesgeschichte ist die Ausstellung "Alte Kunst in neuem Licht" eröffnet worden. Präsentiert wird die Heilige Agnes als Fragment eines Spätgotischen Altars aus der St.-Agnes-Kirche in Steinbergen. Die Schnitzerei von etwa 1520 zeigte Szenen des Martyriums der Heiligen Agnes aus dem
3. Jahrhundert.
Zuvor hatte im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Neuen Ratssaal des Rathauses Edeltraut Müller, die Vorsitzende des Schaumburg-Lippischen Heimatvereins, Förderer begrüßt und ihnen für ihr Sponsoring gedankt.
Aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur war Dr. Kathrin Höltge erschienen. Gemeinsam mit der Stadt Bückeburg, der Sparkasse Schaumburg und der Schaumburger Landschaft hat das Ministerium die Neugestaltung des Ausstellungsraums gefördert und dabei mit rund 40.000 Euro den höchsten Betrag geleistet.
Mit finanzieller Hilfe des Lions Clubs "Porta Westfalica Judica" wurde der stark verschmutzte und wurmzerfressene Teil des Flügelaltars restauriert. Die Restaurierungsarbeiten seien, so Müller, von Ludmilla Henseler in Rastede mit "großer Leidenschaft" vollbracht worden und "wunderbar gelungen". Bürgermeister Reiner Brombach bezeichnete das Museum als "Glanzstück in unserer Stadt". Dr. Anke Twachtmann-Schlichter als Leiterin des Museums sei es gemeinsam mit dem Vorstand des Trägervereins gelungen, das Museum mit Leben zu erfüllen und auch für jüngere Menschen attraktiv zu machen. Auch Sparkassenvorstand Stefan Nottmeier lobte Engagement und Wirken der Museumsleiterin und des Vereinsvorstandes und signalisierte eine weitere Förderung des Museums durch die Sparkasse. "Wir sind ein regional verwurzeltes Institut, unsere Kunden leben hier - daher fördern wir Kunst, Kultur, Sport und Soziales jedes Jahr mit einem sechsstelligen Betrag", erläuterte Nottmeier.
"Museen sind zusammen mit den Archiven unser Gedächtnis, unsere breite Brücke in die Vergangenheit", sagte Dr. Kathrin Höltge. Die Innen- und Außendarstellung sei für ein Museum wichtig, um die Menschen zu erreichen und seinen Platz in der öffentlichen Wahrnehmung zu erobern. "Das Museum in Bückeburg hat das gut hinbekommen." Ein Museum müsse auch, so Dr. Höltge, regelmäßig attraktive Sonderausstellungen bieten und sich in neuem Glanz präsentieren. In Niedersachsen hätten immerhin 6,6 Millionen Menschen im Jahr 2011 ein Museum besucht.
Kunsthistoriker Oliver Glißmann erläuterte in seiner Rede zur Ausstellungseröffnung, dass auch nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten und einer kunsthistorischen Untersuchung weitere Forschung erforderlich ist. Dies betreffe nicht nur die Farbgebung und die Anbringung am ehemaligen Altar, sondern in erster Linie die Suche nach dem ausführenden Schnitzer, der über einen Stilvergleich mit anderen Werken ausfindig gemacht werden könnte. Foto: hb/m