BÜCKEBURG (hb/m). Zu ihrer ersten Sitzung in diesem Jahr hatte "Alle unter einem Dach", die Bückeburger Initiative gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz, in die Begegnungsstätte eingeladen.
Einziger Tagesordnungspunkt war die Verabschiedung der langjährigen Ansprechpartnerin vor Ort, Irmgard Klingst (89), die im Sommer in ein Seniorenstift nach Berlin ziehen wird.
"Du bist seit Jahrzehnten in Bückeburg eine Institution, bist in allen Gruppen, die sich wie Amnesty International, Alle unter einem Dach und die AWO für die Menschen einsetzen, nachhaltig tätig gewesen", sagte Bürgermeister Reiner Brombach. Beharrlich habe Irmgard Klingst Ziele verfolgt, immer freundlich, aber durchsetzungsfähig; "du hast es einem schwer gemacht, deinen Wünschen nicht zu entsprechen - Wowereit zittert bereits vor dir", fügte Brombach schmunzelnd hinzu.
Vorsitzender Stephan Hartmann erinnerte an die Anfänge der im Jahr 2000 gegründeten Institution. Im Februar 2001 hatte Klingst schriftlich Kontakt aufgenommen, im März hatte sie bereits zu einem Treffen eingeladen. Im Juni hat dann das "1. Kulturfest aller Bückeburger" stattgefunden. Konzerte und ein "Abend der Religionen" folgten.
Irmgard Klingst, so Hartmann, habe sich für den interreligiösen Dialog, insbesondere mit der jüdischen und islamischen Gemeinde eingesetzt.
2010 hatte sie das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen. Hartmann nannte Klingst "die wohl älteste Integrationslotsin in Niedersachsen". Zum Abschied gab es vom Bürgermeister Blumen und von Hartmann Karten für einen Abend bei den "Wühlmäusen". Als Nachfolgerin wurde Renate Schneider vorgestellt. Natürlich ist Irmgard Klingst an der Suche nach einer geeigneten Nachfolgerin nicht unerheblich beteiligt gewesen. Foto: hb/m