BÜCKEBURG (hb/m). Die Georg-Christoph-Lichtenberg-Gesellschaft hatte zu ihrer 36. Jahrestagung nach Bückeburg in das Staatsarchiv eingeladen. Lichtenberg war ein Göttinger Physiker (1742-1799), der sich zu Lebzeiten durch seine anschaulichen Vorlesungen über Experimentalphysik und als Publizist einen Namen gemacht hat und der Nachwelt vor allem durch eine Fülle von geistreichen Aphorismen bekannt wurde. Die Lichtenberg-Gesellschaft widmet sich unter anderem der Erforschung seines literarischen und wissenschaftlichen Werkes. Sie tagt jährlich im Wechsel in seinem Geburtsort Ober-Ramstadt und einmal in einem Ort, der mit Lichtenbergs Leben und Wirken in Zusammenhang steht.
Die Stadt hatte die Teilnehmer an der Jahrestagung und Gastgeber Dr. Stefan Brüdermann als Leiter des Staatsarchivs zu einem Empfang in den Neuen Ratssaal des Rathauses eingeladen. "Er war ein Großer seiner Zeit, über den man aber auch heute noch spricht", meinte der stellvertretende Bürgermeister Horst Schwarze nach der Begrüßung der Gäste.
Lichtenberg hatte im September 1772 Schaumburg-Lippe bereist. "Dem Schloß zu Bückeburg, das ich an dem Tag besah fehlte die gröste Merckwürdigkeit, der Herr desselben, er war nach Steinhude verreißt", zitierte Schwarze aus Lichtenbergs Tagebuch.
"Sie waren hervorragend vorbereitet, besser als meine Studenten es oft sind", lobte Professor Dr. Rudolf Drux, der Vorsitzende der Lichtenberg-Gesellschaft. Drux zitierte Heinrich Heine, der durch die Stadt gegangen war und "lehmige Wege" vorgefunden hatte, die an seinen Schuhen klebten. Nach seinem Spaziergang durch die Fußgängerzone konnte Drux feststellen: "Die Bückeburger haben sich verbessert." Peinlich für die Gastgeber, dass außer Horst Schwarze niemand von den 34 weiteren Ratsmitgliedern beim Empfang anwesend war! Foto: hb/m