1. Kranzniederlegung an der Hofapotheke

    Stadt erinnert an Widerstandskämpfer vor der Gedenktafel

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    BÜCKEBURG (hb/m). Zum Gedenken an die Frauen und Männer des Widerstands gegen den Nationalsozialismus haben der stellvertretende Bürgermeister Horst Schwarze und Alfons Mais, General der Heeresflieger und Kommandeur der Heeresfliegerwaffenschule, gemeinsam an der Freiherr von Plettenberg Gedenktafel an der Hofapotheke einen Kranz niedergelegt. Schwarze erinnerte an die Widerstandskämpfer, die von 1940 bis 1945 alles versucht hätten, die Schreckensherrschaft der Nazis unter der Führung von Adolf Hitler zu beseitigen. Zu ihnen habe auch "ein Sohn der Stadt", der 1891 in Bückeburg geborene Kurt Freiherr von Plettenberg, gehört. 1937 war er auf eigenen Wunsch als Oberlandforstmeister aus dem Reichsforstamt ausgeschieden, weil die politischen Vorgaben des NS-Regimes seinen Anschauungen widersprachen. Als Präsident der Hofkammer hatte er in Bückeburg die Vermögensverwaltung übernommen. 1939 wurde von Plettenberg eingezogen. Er ist an den Vorbereitungen für den Staatsstreich am 20. Juli 1944 beteiligt gewesen. Anfang März 1945 wurde von Plettenberg verhaftet. Im Berliner Gefängnis der Gestapo stürzte er sich aus einem Fenster des dritten Stockwerks, um nicht durch Folter zum Verrat an seinen Freunden gebracht zu werden. Schwarze erinnerte aber auch an Eberhard von Breitenbuch, der zum Kreis der Widerstandskämpfer gehörte, der sich um Generalmajor Henning von Treschkow gebildet hatte. Familienangehörige von Eberhard von Breitenbuch, die im Landkreis leben, haben an der Gedenkstunde teilgenommen. Es dürfe nicht in Vergessenheit geraten, welche Folgen das braune Gedankengut gehabt habe. Opfer der Gräueltaten der Nazis, so Schwarze, seien insbesondere Juden, Sinti und Roma gewesen. Wenn die Ereignisse auch inzwischen 69 Jahre zurückliegen würden, seien sie aktueller denn je. Ereignisse in Bückeburg, Bad Nenndorf und der NSU-Prozess würden zeigen, dass es "kein Panikmachen, sondern pure Wirklichkeit" sei, immer wieder vor dem nationalsozialistischen Gedankengut zu warnen. Die Schulen und das Bündnis für Familie würden in Bückeburg dafür sorgen, "dass das braune Gedankengut keinen Nährboden findet, vor allem nicht bei den Jüngeren". Foto: hb/m