1. Bückeburg steht als Einkaufsstadt relativ gut da

    Kaufleute und Stadtverwaltung informieren sich über die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen

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    BÜCKEBURG (hb). Auf der Jahreshauptversammlung des kaufmännischen Zusammenschlusses "handel aktiv" im Hotel-Restaurant Ambiente konnten der Vorsitzenden Joachim Scheffler und sein Team mit Beate Koß, Wolfgang Weber und Dieter Möhlmann nur wenige Mitglieder begrüßen.

    Das abgelaufene Geschäftsjahr mit seinen verkaufsoffenen Sonntagen und Veranstaltungen war nach Aussage Schefflers auch auf dem finanziellen Sektor erfreulich ruhig verlaufen. So werden in 2013 beliebte Aktivitäten, wie der Weihnachtsmarkt, die verkaufsoffenen Sonntage oder die finanzielle Unterstützung von Veranstaltungen, wie die Lange Nacht der Kultur, eine Neuauflage erfahren.

    Der Tagungsraum füllte sich erst gegen 20 Uhr, als nach der Beendigung der Jahreshauptversammlung als Highlight des Zusammentreffens der Geograf Diplomingenieur Hans-Hermann Buhr von der IHK (Industrie und Handelskammer) Hannover angesagt war, um über aktuelle Entwicklungen im Einzelhandel in Einkaufsstandorten zu referieren.

    Die Stadt Bückeburg darf sich nach Aussage des "Fachmanns gegen Betriebsblindheit" über manches Lob freuen. Buhr bescheinigte ein aktives Stadtmanagement mit Stadtmarketing und "handel aktiv", das sich nicht gegenseitig auf den Füßen stehe. Den Grund teilt Buhr, der die Stadt gelegentlich mit wachen Augen besucht, gleich mit: "So wenig Leerstände wie hier, habe ich lange nicht erlebt."

    Buhr merkte ferner an, dass Einzelhandelskonzepte wichtig sind. Daran müsse sich die Verwaltung halten, damit der Handel investieren kann. Seine Frage ging dahin, ob es in der Innenstadt genug freie Flächen gibt, um weitere "echte" Magnetbetriebe, wie beispielsweise das Schild-Center (Magro), Rossmann, Takko oder Nahkauf, anzusiedeln. Magnetbetriebe sollten seiner Meinung nach in die Innenstädte und nicht auf die grüne Wiese ziehen. Mit Kleinanbietern allein könne keine Innenstadt punkten.

    Leider, so Bürgermeister Reiner Brombach, gebe es in der Innenstadt nicht ausreichend Fläche für mehr Großfinalisten. Deshalb würde er versuchen, diese Betriebe auf Anfrage auch in der Kreuzbreite anzusiedeln, bevor sie in die Nachbarstädte wandern. Die Kreuzbreite sei innenstadtnah und viele Kunden würden von dort aus auch den Weg in die City finden.

    Buhr lenkte daraufhin ein, dass die Kunden in der Stadt einen gesunden Mix an inhabergeführten Fachgeschäften und Finalisten vorfinden. Und es gibt neben vielen Sehenswürdigkeiten ein weiteres Pfund, mit dem die historische Residenzstadt punkten kann. Und das sind die Parkgebühren. Sie sind mit 30 Cent / pro 30 Minuten sehr günstig. Jedoch fehlen am Dr.-Witte-Platz weitere Parkuhren mit einer Brötchentaste. Für nachahmenswert hält Buhr, dass ab Freitagmittag die Parkgebühren über das Wochenende komplett wegfallen. Dieses Plus sollten die Kaufleute nach außen hin mehr herausstellen.

    Dann spricht der Fachmann von der IHK Hannover noch ein Thema an, das "handel aktiv" seit Jahren unter den Nägeln brennt.

    Das sind nicht die fehlenden Sortimente, wie Unterhaltungselektronik oder Herrenmoden, sondern die recht unterschiedlichen zu kurzen Ladenöffnungszeiten an den Samstagen (teilweise nur bis 14 Uhr) und die kundenfeindlichen Mittagspausen. "Mit Blick auf den Tourismus ist das etwas ungewöhnlich. Ich habe das Gefühl, dass Sie den Familieneinkauf an den Samstagen schon aufgegeben haben", merkt Buhr an und trifft bei einigen Anwesenden auf Kopfnicken. Foto: hb