1. "Wir können stolz auf die Niederung sein"

    Arbeitskreis Umwelt der SPD-Landtagsfraktion zu Besuch in Bückeburg

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    Farr erinnerte an den Einstieg in das Projekt Bückeburger Niederung Anfang der 80er Jahre. 600 Hektar seien als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen worden. Man habe Flächen angekauft ("140 Hektar gehören uns"), mit dem Ziel, in dem Gebiet Naturschutz, naturnahe Gewässerentwicklung und Hochwasserschutz zu verbessern. Dafür seien auch Bewirtschaftungsauflagen wie ein maximaler Viehbestand erteilt worden. Der Landrat sprach von einer "großen Identifikation mit dem Projekt", das von den meisten Landwirten akzeptiert würde. Nächstes Thema sei die Besucherlenkung mit der Einrichtung von Aussichtspunkten. Reiner Brombach sieht das mit der Akzeptanz ein wenig differenzierter als der Landrat und erinnerte daran, dass die Niederung zunächst "umkämpft" war und ein "Zankapfel zwischen Land-, Forstwirten und Ökologen" gewesen ist. Nach einer Wegeumlegung sei es in Evesen zu Zerwürfnissen und Beschwerden der Skater gekommen. Auch habe es Zweifel an den finanziellen Aufwendungen für das Projekt gegeben. Brombach lobte den Ratsherrn und Gründer des Fördervereins Bückeburger Niederung, Wolfhard Müller, für sein Engagement ("sein Name wird eng mit der Niederung verbunden bleiben"). Der Bürgermeister ist überzeugt, dass "wir alle stolz auf das Gebiet sein können und dies auch die heutigen Gegner so sehen werden, wenn in 20 Jahren von einem Glanzlicht in der Naturschutzszene gesprochen wird". Umweltexperte Wolfhard Müller forderte, "dass Naturschutz Vorrang vor anderen Interessen haben muss", beispielsweise vor einer intensiven Nutzung durch die Landwirte.

    Er begründete dies damit, dass viele Flächen als Ausgleichsmaßnahmen entstanden sind für Eingriffe in Natur- und Umweltschutz im Zusammenhang mit Bauvorhaben wie Klinikum Minden, Bundesstraße 83, Bauerngut und Falkingsviertel. In den Haushalt der Stadt würden 20.000 bis 25.000 Euro für die Niederung eingestellt, Kultur und Sport mit ganz anderen Mitteln gefördert.

    "Heute ist deutlich geworden, welches Kleinod wir in Schaumburg haben und welche Entwicklungsmöglichkeiten hier auch jetzt noch bestehen", meinte der heimische Landtagsabgeordnete Karsten Becker. Er signalisierte, die Bemühungen der Beteiligten um einen Flächenlückenschluss unterstützen zu wollen.Foto: hb/m