Zur Auftaktveranstaltung haben die Schüler einige der 49 Stolpersteine in Bückeburg gereinigt und poliert, damit sie wieder gut lesbar sind. 46 der Steine sind jüdischen Menschen gewidmet. "Sie wurden dort verlegt, wo sie zuletzt gelebt oder gewirkt haben", erklärte Klaus Maiwald, der sich vor einigen Jahren als ehemaliger Lehrer an der Herderschule mit der Geschichtswerkstatt für die Verlegung der Steine eingesetzt hat. Er begleitet und koordiniert das Projekt "Bückeburg unterm Hakenkreuz". Die drei weiteren Steine wurden dem Bürgermeister Karl Wiehe, dem Jesuitenpater Friedrich Muckermann und all den Unbekannten gewidmet, die selbstlos geholfen und Leben gerettet haben. "Wenn man die Schrift auf den Steinen lesen will, muss man sich vor den Opfern verbeugen", hat der Künstler Gunter Demnig einmal gesagt.
Er will mit den Stolpersteinen an die Opfer der NS-Zeit erinnern und ihnen ihren Namen zurück geben, nachdem die Nazis Nummern aus ihnen machten.
Die Reinigung der Steine war nur der erste Schritt in der Aufarbeitung der Geschichte, die mit einer Ausstellung im Mai abgeschlossen wird.
Das überregionale Projekt "... unterm Hakenkreuz" beschäftigt sich mit der Zwangsarbeit, über die im ländlichen Raum bislang vergleichsweise wenig bekannt ist. Die zwölf Schüler der neunten und zehnten Klassenstufe, unter Anleitung von den Lehrerinnen Christine Müller, Hannah König und Angelika Dierking, besuchen Erinnerungsmale in der Stadt wie die Synagoge und den Gedenkstein am Rathaus und führen Gespräche mit Zeitzeugen, um diese wenig bekannte Geschichte aufzuarbeiten. Dazu wird zunächst ein Fragenkatalog erarbeitet.
Die Interviews mit den Zeitzeugen werden dann dokumentiert und ausgewertet. Parallel dazu arbeitet auch eine Gruppe aus Tschechien zu diesem Thema. Die Jugendlichen kommen im Frühjahr dann zum Austausch in Bückeburg zusammen.Foto: ag
BÜCKEBURG (ag). 49 Stolpersteine wurden in den vergangenen Jahren in Bückeburg verlegt. Sie erinnern an die jüdischen Bürger Bückeburgs, die dem Pogrom der Nazis zum Opfer gefallen sind. Um diese Geschichte der Stadt aufzuarbeiten, haben sich zwölf Schüler der Oberschule Bückeburg dem Projekt "Bückeburg unterm Hakenkreuz - Zwangsarbeit im ländlichen Raum" angeschlossen.