BÜCKEBURG (hb/m). Der Journalist Dr. Franz Alt (75) aus Baden-Baden gehörte zu den Referenten der 3. Schaumburger Plattform, einer achtstündigen Veranstaltung im Hubschraubermuseum unter der Leitung des Vereins Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik. Alt sprach zum Thema "Unsere Zukunft - Die drei großen ‚E‘ - Energieeffizienz, Erneuerbare Energien, Energieeinsparung". In freier Rede appellierte er überzeugend an eine vermehrte Nutzung der Sonne.
In den USA werde der Klimaschutz, so der weitgereiste Journalist, als eine kommunistische Verschwörung betrachtet und nicht ernst genommen. Der Chinese, der etwa 20 Prozent weniger Energie als der Amerikaner verbrauche, werde durch das Verhalten der USA auch nicht motiviert, als Folge davon auch nicht die Inder. Von den Afrikanern, die Ärmsten der Welt, könne man nichts erwarten. Soll das kleine Europa nun der Vorreiter sein?
Mit einem klaren "Ja" beantwortet Alt diese Frage und fordert dazu auf, die Chancen zu sehen und nicht über Probleme zu reden. Damit ließe sich eine Gesellschaft nicht überzeugen. "Die Energiewende ist das größte politische Projekt im 21. Jahrhundert", ist Alt überzeugt. Wir seien die "einzige Generation, die den lieben Gott ins Handwerk pfuscht". Es gebe täglich weniger fruchtbare Böden und täglich mehr Menschen, 50 000 Hektar Wüste würden zusätzlich entstehen. "In hundert bis dreihundert Jahren liegen Niedersachsen und Bückeburg in der Wüste", erschreckte Alt die etwa 170 Zuhörer. Alt wies darauf hin, "dass die Sonne 15 000mal mehr Energie schickt, als wir brauchen". Zurzeit würden wir gegen die Natur wirtschaften. Es würde keine Probleme geben, wenn es "mehr homo sapiens als homo Dummkopf" gebe. Alt sieht die Energiewende als Voraussetzung für eine bessere Welt, ohne dass Kinder verhungern müssten. Alle Menschen könnten in Wohlstand leben mit dem, was die Natur uns zur Verfügung stellt.
"Es gibt keine einziges sicheres Atomkraftwerk, auch in Deutschland nicht", weiß Alt. Man spreche immer vom "atomaren Restrisiko, weil es uns jeden Tag den Rest geben kann". 3000 Generationen würden mit unserem Atommüll belastet. "Es gibt kein Energieproblem, die Sonne scheint ewig, Uran und Öl noch 40 Jahre", sagte der Buchautor. Die Sonne schicke auch keine Rechnung und verursache keinen Müll - "welch eine Chance". Dr. Franz Alt ist überzeugt, dass es der Erde ohne Menschen besser ginge und fordert "die Organisation eines solaren Zeitalters". Das unter maßgeblicher Mitwirkung des Sozialdemokraten Hermann Scheer entstandene Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) der rot-grünen Koalition werde inzwischen von 16 EU-Staaten und viele anderen Ländern in der Welt übernommen. Bei 25 Prozent Ökostrom seien bereits in Deutschland rund
300 000 neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Foto: hb/m