BÜCKEBURG (wa). Die herausragenden Sänger der EuropaChorAkademie Bremen und das Kurpfälzische Kammerorchester musizieren am Sonnabend, dem 22. März unter der Leitung von Joshard Daus im Großen Festsaal zu Schloss Bückeburg. Nach der exklusiven Aufführung der Matthäuspassion im letzten Frühjahr, erklingt 2014 Johann Sebastian Bachs Johannes-Passion. Die Aufführung beginnt um 18 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf im Schloss Bückeburg, 05722/5039 sowie beim Kulturverein Bückeburg, 05722/3610.
Ein Sohn Johann Sebastian Bachs, Johann Christoph Friedrich Bach war zu Beginn des Jahres 1750 als Hofmusiker in Bückeburg angestellt. Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe ernannte ihn neun Jahre später, am 18. Februar 1759 offiziell zum Konzertmeister. Sehr traurig sei Vater Bach gewesen, da sein Sohn nach Bückeburg ging. "Er hat ein Leben lang zu Ehren Gottes an der Vervollkommnung seiner Musik gearbeitet", erzählt Joshard Daus. Nun mehrere Jahrhunderte später, können die Gäste ein Klangerlebnis vor authentischer Kulisse erleben. "Die Akustik ist hier ganz besonders", sagt Daus. Zu hören sind unter anderem die Solisten Anja Petersen, Sopran, Ulrike Helzel, Alt, Tenor Tobias Hunger, Horst Lamnek, Bassbariton sowie Albert Dohmen, Bariton. Letzterer ist ein international bekannter Opernsänger. An der Mailänder Scala sang er einst die Walpurgisnacht von Mendelssohn. Ulrike Helzel ist Mitglied der Wiener Staatsoper. Tobias Hunger gastierte bereits bei der Matthäuspassion im letzten Frühjahr in Bückeburg. Das Kurpfälzische Kammerorchester verfügt über herausragende Bläsersolisten.
Bachs Johannes-Passion gilt nicht von ungefähr als eines seiner beliebtesten geistlichen Vokalwerke. Er hat darin die Leidensgeschichte Jesu Christi als menschlich anrührendes Drama vertont.
In dem gefühlsgeladenen Spannungsbogen der Passion übernimmt der Chor unterschiedlichste Perspektiven und Ausdrucksformen: als tobende Menschenmenge, die Jesus gefangen nimmt und vehement seine Kreuzigung fordert ebenso wie als erschütterte Beobachter, die an Jesu Schicksal Anteil nehmen und seinen Leidensweg bis zum Tod nachdenklich begleiten.
"Die Räumlichkeiten für solch ein Konzerterlebnis zu stellen, ist für Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe eine wahre Herzensangelegenheit", sagt Daus. Er sei ein Pianist mit außergewöhnlicher Begabung. Die Johannes-Passion wird ein weiterer Höhepunkt in der Kulturlandschaft Bückeburgs. Daran solle auch im Jahr 2015 angeknüpft werden, berichtete Daus. Man baue die Festivalreihe in kleinen Schritten auf. "Starke Sponsoren sind noch etwas zurückhaltend – aber man vertraut uns", sagt Daus.
Der Professor hat die EuropChorAkademie aufgebaut, um Chormusik wieder mehr in den Vordergrund zu rücken. Ziel der Institution sei es, Chorsinfonik auf hohem Niveau zu vermitteln und alte Chortraditionen wieder aufleben zu lassen. Das Zentrum der Akademie befindet sich in Bremen.
Erst kürzlich wurde dort ein neues Konzerthaus eröffnet. In Bückeburg soll ein Förderverein aufgebaut werden, wie es ihn unter anderem schon in Hessen und Bayern gibt. Alexander zu Schaumburg-Lippe sei als Repräsentant dieser Förderverein-Holding tätig. Am 25. Oktober singt der EuropaChor für den Papst in Rom.
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