1. Die Hemdspange neu interpretiert

    Neue Ausstellung zum Thema Schaumburger Trachten im Museum Bckeburg / Knstlerin ist bei der Er�ffnung am 1. April zu Gast

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    B CKEBURG (wa). Im Internet schnffeln kann so manch sch�ne Entdeckung hervorbringen: So ist es auch Manfred Wrffel und Dr. Anke Twachtmann-Schlichter vom Museum Bckeburg gegangen, als sie zum Thema Schaumburger Tracht geforscht haben. Sie sind auf die Knstlerin Christine Matthias gesto‘en, die den alten Hemdspangen der Schaumburger Tracht ein sogenanntes Make-Over verpasst hat. Die Goldschmiedin aus Halle an der Saale ist die Enkelin einer Ohndorferin. Am Dienstag, dem 1. April er�ffnet das Museum Bckeburg die Sonderausstellung 㓣hmuckobjekteҮ Beginn ist um 17 Uhr. Die Gestalterin Christine Matthias samt Familie wird vor Ort sein, um mit den Interessierten ins Gespr

    ch zu kommen.

    Noch heute ist die Schaumburger Tracht ein besonderer Teil der Geschichte des Landkreises. Die Prachtentfaltung der Bauernkleidung zwischen 1870 und 1930 ist so ungew�hnlich, weil die Landbev�lkerung eigentlich immer zu arm war, fr modische Spielereien. In Schaumburg-Lippe gab es jedoch ein reiches Herrscherhaus und eine wohlhabende Bauernschaft. Die B

    uerinnen in Bckeburg und Lindhorst repr

    sentierten sich nicht nur selbst sondern auch die Familie, ihr Dorf und ihren Lebensstand. Ein Vorzeigeobjekt war die Hemdspange, die gem

    ‚ ihres Namens Hemden, Tcher und Umh

    nge zusammenhielt. Mit einfachen Symbolen wie dem Taubenpaar mit Herz und Krone, den Initialen der Tr

    gerin und dem Hochzeitsdatum wurden die 7 bis 8 Zentimeter gro‘en Spangen zun

    chst von einfachen Handwerkern verziert. Pr

    ziser wurden die Verzierungen erst sp

    ter, als die Goldschmiede in Stadthagen Hand anlegten. Die Spangen wurden gr�‘er und pr

    chtiger. ppig verziert mit Glassteinen, Zierb

    ndern, vergoldeten und versilberten Ornamenten Рes blitzte und funkelte. Die sch�nsten Schaumburger Hemdspangen stammen von Friedrich Tielking, der das Handwerk in Minden erlernte und in K�ln Meister wurde. Christine Matthias ist zurck zu den Wurzeln gekehrt. Hat simple Spangen ohne gro‘en Schnick Schnack entworfen und ihre Idee der alten Schmuckstcke umgesetzt. Insgesamt zehn alte Hemdspangen aus der Schaumburger Trachtenzeit sowie sechs moderne Spangen werden bei der Ausstellung in Leuchtk

    sten mit Erl

    uterungen zu sehen sein. ㄡs Sch�ne ist, man bekommt Platz zum interpretierenҬ sagt Manfred Wrffel. Seiner Vision nach, verk�rpere eine der Spangen von Matthias eine verzweifelte Trachtenn

    herin, die zwar 㡬les N

    hzeug da hat, aber nicht weiter kommtҮ Die Perlen symbolisieren ihre Tr

    nen. Die Ausstellung ist bis zum 27. Juli zu sehen und die zweite Sonderpr

    sentation im neu gestalteten Raum. brigens: Die Schmuckobjekte von Christine Matthias k�nnen k

    uflich erworben werden. Foto: wa

    BUZ 01: Neue und alte Hemdspangen im Dialog: Museumsleiterin Dr. Anke Twachtmann-Schlichter begutachtet die neuen Ausstellungsstcke.