1. Fatale Folgen für die heimische Flora

    Grünabfall wird unrechtmäßig entsorgt / Täter ihrer Schuld nicht bewusst

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    BÜCKEBURG (wa). 28 unrechtmäßige "Abladestellen" gibt es vorwiegend an Parkplätzen rund um den südlichen Teil des Schaumburger Waldes. Täglich findet Revierförster Sören Peters (Zuständigkeit Meinser Kämpen, Fürstliche Hofkammer) frische Grünabfälle. Viele Täter sind der Annahme, der biologische Abfall würde im Wald verrotten.

    Das Gegenteil ist der Fall: vor allem ausländische Pflanzen wie das indische Springkraut oder die nordamerikanische Traubenkirsche vermehren sich im Schaumburger Wald wie das sprichwörtliche Unkraut und nehmen damit der heimischen Flora ihren nötigen Lebensraum.

    "Das ist für unsere Pflanzenwelt fatal", sagt Peters. Drei bis vier Hektar große Flächen müssen regelmäßig von den exotischen Gewächsen befreit werden.

    Allerdings ist die Traubenkirsche gegen nahezu jedes Mittel resistent und besitzt keine natürlichen Feinde.

    Das sorgt für Kummer beim Fürstlichen Forstamt, deren Mitarbeiter bestrebt sind, den heimischen Wald zu schützen und nachhaltig zu bewirtschaften.

    "Sperrmüll wird irgendwann abgeholt, auf den Grünabfällen bleiben wir sitzen", sagt Hofkammerdirektor Christian Weber. Alle zwei bis drei Monate wird ein Lkw voll mit Grünabfällen auf Kosten der Hofkammer abtransportiert.

    "Für mich ist die Ursache klar, die Leute wollen damit die eigenen Ausgaben vermeiden", sagt Bürgermeister Rainer Brombach, der das Problem gemeinsam mit Sören Peters und Christian Weber in den Griff bekommen will.

    Grünabfälle müssen – sofern kein eigener Kompost im eigenen Garten vorhanden ist – zur Kompostierungsanlage in der Kornmasch (hinter der Kläranlage, Straße An der Kornmasch) gebracht werden. Pro Kubikmeter kostet die Entsorgung fünf Euro. "Ich denke der Preis ist angebracht", sagt Brombach. Es gilt: Wer seinen Grünabfall illegal entsorgt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und muss mit einer hohen Geldstrafe rechnen. "Einige Täter haben wir schon auf frischer Tat ertappt", berichtet Peters.

    Trotz Erklärung sind nur die wenigsten wirklich einsichtig. "Die Leute sollten darüber nachdenken, was sie der Umwelt und der Gesellschaft mit der illegalen Entsorgung antun", sagt Brombach.

    Foto: wa