BÜCKEBURG (em). "Die NSA hat eigentlich nur ihren Job gemacht." Das ist die Meinung von Alfons Schöps, der Berliner Geschäftsführer der Vereinigung "Partnerschaft der Parlamente". Friedel Pörtner, der Vorsitzende der Senioren-Union der CDU Bückeburg begrüßte Schöps zu seinem Vortrag mit dem Titel "Hat die NSA-Affäre die deutsch-amerikanischen Beziehungen nachhaltig beeinträchtigt?".
Gleich zu Beginn seiner Ausführungen brachte Schöps seine politische Einstellung auf den Punkt: Sein Eindruck sei, dass "Antiamerikanismus bis ins bürgerlich-konservative Lager hinein schick geworden sei". Er nahm in seinem Vortrag kein Blatt vor den Mund und beleuchtete die Weltgeschichte und das derzeitige Geschehen aus der Sicht des transatlantischen Verhältnisses. Die Richtung war von vornherein klar. Schöps warb für mehr "Sachlichkeit" im Umgang mit den Amerikanern und forderte "strategisches Denken". Auf die Frage, ob die NSA-Affäre die deutsch-amerikanischen Beziehungen nachhaltig schädigen könne, antwortete der Experte mit einem klaren "Nein, denn die Beziehungen sind schon nachhaltig geschädigt".
Auch das Sozialamt dürfe die Leute in Deutschland ausspähen. "Wer weiß, dass die Bundesrepublik es mit den Steuer-CD‘s ähnlich macht, sieht die NSA-Affäre vielleicht etwas weniger bedrohlich". Eigentlich habe die NSA nur "mit allem, was technisch möglich sei", versucht, Schaden von den USA abzuwenden.
Schöps erinnerte daran, dass Spionage völkerrechtlich nicht strafbar sein und es nur zwei Regeln gäbe: "Sie dürfen sich nicht erwischen lassen und sie dürfen nicht das eigene Volk bespitzeln". Und überhaupt: "Es kann durchaus sein, dass die Daten, die die NSA sammelt, für uns noch zum Segen werden".
Nach einer sehr regen Diskussion mit den Veranstaltungsteilnehmern bedankte sich die stellvertretende SU-Vorsitzende Brigitte Costanzo bei Alfons Schöps mit einem kleinen Präsent und der SU-Vorsitzende Friedel Pörtner wies darauf hin, dass es ihm gelungen sei für den Julitermin den ehemaligen Niedersächsischen Justizminister und Leiter des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, Professor Doktor Christian Pfeiffer, für einen öffentlichen Vortrag zu gewinnen.