Das Tast-Modell vor der Tourist-Info am Schlossplatz zeigt Bückeburg von oben in einem Maßstab von 1:650. Es trägt den Titel "Bückeburg zum Fühlen, Sehen und Begreifen" und ist damit auch ein besonderes Kunstwerk für blinde Menschen. Es ist sowohl mit Normalschrift, als auch mit Blinden- beziehungsweise Brailleschrift versehen. Entworfen hat es der Bildhauer Egbert Broerken aus Soest mit Sohn Felix. Broerken hat es im mittelalterlichen Wachsausschmelzverfahren hergestellt. Diese alte Handwerkskunst garantiert Detailtreue und Unverwüstlichkeit des bronzenen Reliefs. Bekannte Figuren, die mit dieser Technik hergestellt wurden, sind zum Beispiel die Statuen auf der Schlossbrücke und das Taufbecken in der Stadtkirche. Bückeburg von oben thront auf einem Obernkirchener Sandstein-Sockel. Die Kosten für das Kunstwerk beliefen sich auf 37 000 Euro, die gemeinsam von den Sponsoren Rotary-Club Bückeburg, Lions-Club Schaumburg sowie von der VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland und der Volksbank in Schaumburg getragen wurden.
Das Projekt maßgeblich vorangetrieben haben Dr. Hanns-Jürgen Küsel vom Lions-Club sowie Ernst Engelking für den Rotary-Club. Beteiligt waren auch die Obernkirchener Sandsteinbrüche und der Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen.
Egbert Broerken hat bereits deutschlandweit seine bronzenen Stadtmodelle unters Volk gebracht. "Zwei Jahre und eine Harzfahrt hat es gedauert, bis wir den Vorstand von der Finanzierung des Modells überzeugt hatten", sagte Ernst Engelking. Und Hella Broerken, Ehefrau des Bildhauers, erinnerte noch einmal daran: "Je mehr Sie das Kunstwerk anfassen, desto mehr glänzt es." Foto: wa