1. Wie weit darf gesellschaftliches Engagement gegen Rechts gehen?

    Podiumsdiskussion im Hubschraubermuseum / Schüler stellen Ergebnisse der Bürgerbefragung vor

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    BÜCKEBURG (wa). Zu einer besonderen Podiumsdiskussion lädt die Projektgruppe Zwangsarbeit aus Berlin am Freitag, dem 20. Juni ein: "Danke Antifa? Wie weit darf oder muss zivilgesellschaftliches Engagement gegen Rechts gehen?" im Hubschraubermuseum Bückeburg statt.

    Auf dem Podium sitzen Bürgermeister Rainer Brombach, Politologe/Kriminologe und Autor Nils Schuhmacher, Inga Woltmann (didaktische Leiterin der Oberschule Bückeburg sowie Vertreter/-innen der Antifa. Moderiert wird die Diskussion von NDR-Moderator Stefan Schölermann und dem freien Journalisten Chris Humbs. Der Eintritt ist frei.

    Vom 19. bis 22. Juni 2014 findet in ein binationaler Austausch der am Seminar- und Ausstellungsprojekt beteiligten Schülerinnen und Schüler aus Teplice (CZ) und Bückeburg statt. Die Jugendlichen werden sich gemeinsam mit der Thematik der NS- Zwangsarbeit und mit dem Rechtsextremismus in der heutigen Zeit auseinandersetzen. Der Verein Projektgruppe "Zwangsarbeit" will durch diese pädagogische Arbeit nicht zuletzt auch die Traditionslinien heute aktiver rechtsradikaler Gruppen aufzeigen und so ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und für Toleranz setzen. Da sich viele Jugendliche schon früh mit rechtsextremem Gedankengut konfrontiert sehen, arbeitete die Projektgruppe "Zwangsarbeit" e. V. im Rahmen des Ausstellungsprojekts mit Schülern der Oberschule Bückeburg auch zur Thematik "ziviles Engagement".

    Hierzu führten die Jugendlichen eine Straßenumfrage in Bückeburg durch – das Ergebnis werden sie zur Podiumsdiskussion präsentieren. In Bückeburg finden sich vielerorts Parolen wie ‚NS jetzt!‘, ‚BRD = Volkstod‘ oder ‚Anti-Antifa‘.

    An Hausfassaden werden sich regelrechte Auseinandersetzungen mit der Sprühdose geliefert – linke Gruppen übermalen rechte Parolen und umgekehrt. Für Hausbesitzer sind diese "Tags" oftmals eine nervige Sachbeschädigung.

    Einige Bürger, das ergaben Umfragen, sind verängstigt wegen der Konflikte, die mitunter auch gewaltsam ausgetragen werden. "Dieser seit Jahren - mal intensiver, mal schwächer - schwelende Konflikt zwischen gewaltbereiten Gruppierungen aus der rechten und linken Szene ist Anlass genug, um darüber zu diskutieren, wie weit gesellschaftspolitisches Engagement gegen Rechts gehen muss und darf", erklärt Chris Humbs, Vorstand der Projektgruppe "Zwangsarbeit" e. V.

    Foto: pr