BÜCKEBURG (nb). Erfolge auf allen Ebenen kann der Kulturverein Bückeburg vorweisen: Die Besucherzahlen sind in der vergangenen Saison erneut um knapp 40 Prozent angestiegen. Allein das Märchenspiel und das zweite Sinfoniekonzert zogen 2000 der insgesamt 5021 Kulturinteressierten an. Ebenso positiv entwickelt hat sich die finanzielle Situation, die Einsparungsmaßnahmen der vergangenen Monate, im programmatischen wie im Bereich Personal und Verwaltung, die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge und der Eintrittspreise haben greifbare Früchte getragen.
Nach Verlusten von 9000 und knapp 7800 Euro konnte so erstmalig wieder ein Gewinn von 5917 Euro erwirtschaftet und das Eigenkapital gesteigert werden.
Als "flüssiges Kapital" stehen den Akteuren damit über 16.000 Euro zur Verfügung. Geld, das laut Schatzmeister Hagen Bokeloh für die Realisierung der Veranstaltungen dringend benötigt wird. Erstmalig wurden in der vergangenen Saison statt jeweils drei nur noch zwei Theateraufführungen und zwei Sinfoniekonzerte angeboten, die Anzahl der Veranstaltungen sank von 17 auf 15. "Es war teilweise schmerzhaft", so sein Fazit, "doch wir konnten uns keinen weiteren Verlust leisten". Auf zusätzliche Hilfe der Stadt oder anderer Geldgeber wolle der Verein nicht angewiesen sein, zumal die jährlich zur Verfügung stehende Summe aus Zuschüssen der Schaumburger Landschaft und der Stadt um mehr als 14 Prozent gesunken war. "Jetzt können wir uns wieder auf ruhigeres Fahrwasser begeben und das kulturelle Programm ohne Probleme eventuell wieder etwas anheben", sagte Bokeloh.
Da die bisher eingeleiteten Schritte weiterwirkten und die Stadt für die neue Saison die beantragte Zuschussanpassung bewilligt habe, sehe der Verein mit der Unterstützung der bisherigen Sponsoren positiv in die Zukunft. "Das eine oder andere auszuprobieren" sei laut Woydt infolge des vergrößerten Rahmens wieder denkbar. Dass das Spektrum des Kulturvereins trotz finanzieller Zwänge nicht an Niveau und Vielfalt eingebüßt hat, hat das Interesse der Besucher belegt. Die Theaterstücke "Faust" und "Drei Männer im Schnee" waren mit 878 Zuschauern "gut besucht". "Verkaufsschlager" war erneut das Neujahrskonzert, auch das traditionelle Sinfoniekonzert mit dem Göttinger Sinfonie Orchester konnte mit großem Zulauf punkten. Im Reigen der Kammermusikkonzerte habe vor allem der Publikumszuspruch im Zuge des Klavierabends überrascht, doch alle vier Veranstaltungen im Landesarchiv weckten Interesse. Eine noch größere Überraschung bescherte allerdings die Neuauflage des "Bückeburger Märchenspiels" unter Leitung von Jessica Blume: 1872 Besucher ließen sich im Rathaussaal begeistern. "Trotz dieses guten Gesamtergebnisses der abgelaufenen Saison dürfen wir nicht aufhören, uns um unser Publikum zu bemühen, kreativ zu sein, mutig zu sein und auch neue Veranstaltungsformate zu entwickeln", sagte Woydt. Mit mehr als 300 Mitgliedern und Abonnenten geht der Kulturverein in die 67. Saison, die neben Brechts "Dreigroschenoper" und dem stabilen Publikumsmagneten "Göttinger Sinfonie Orchester" ebenso Jazz, Puppentheater und szenisches zum Ersten Weltkrieg zu bieten hat. Näheres zu den Programminhalten folgt.Foto: nb/privat