BÜCKEBURG (em). Auch langjährige Freundschaften bedürfen der Pflege: Die seit 1981 bestehende Partnerschaft zwischen der Offiziersgesellschaft (OG) Wien und dem Arbeitskreis Reserveoffiziere (AKRO) Bückeburg wurde deshalb mit einem einwöchigen Besuchsprogramm in Norddeutschland vertieft. 2012 weilte eine Delegation des AKRO in der Donaumetropole, dem nun der Gegenbesuch in der ehemaligen Residenzstadt folgte.
Unausgesprochener Höhepunkt dabei für die Österreicher immer wieder die Deutsche Marine, deren Einsatzflottille 2 in Wilhelmshaven den Erwartungen mehr als entsprach.
Ein informativer und kritischer Vortrag über die kleinste Teilstreitkraft der Bundeswehr und der Besuch der Fregatte "Mecklenburg-Vorpommern" überzeugten. Sogar der Maschinenraum durfte in Augenschein genommen werden. Die Übernachtung erfolgte dabei stilecht auf dem Wohnschiff "Arcona".
Das Lufttransportgeschwader (LTG) 62 in Wunstorf konnte zwar sein neues Flugzeug vom Typ A 400 M noch nicht präsentieren, dafür aber einen Flugplatz im Aufbruch. Die größte Baustelle der Luftwaffe verbreitete ein Gefühl von Zukunft, das andernorts großteils schon abhandengekommen ist. Am Standort Nienburg/Weser war intensives Zuhören angesagt.
Das "Zentrum Zivil-Militärische Zusammenarbeit" und das "Bataillon Elektronische Kampfführung" 912 in der Clausewitz-Kaserne informierten über Auftrag und Gliederung. Die Schule für "Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr" in Hannover demonstrierte ihre Fähigkeiten ganz offen.
Mit der Verlegung vom Alpenrand in den Norden ging eine grundlegende inhaltliche Modernisierung einher, in deren Rahmen auch zahlreiche neue Ausbildungseinrichtungen entstanden. Von der Raumschießanlage bis hin zur Kraftfahrausbildungsfläche, auf der bei einem rasanten Fahrtraining der eine oder andere Magen etwas durcheinander geriet. Neben den militärischen Programmpunkten kamen auch Geschichte und Landeskunde nicht zu kurz. Sei es der Besuch des Wilhelmsteins im Steinhuder Meer, eine Einweisung in den Festungsbahnhof Minden mit seinen Forts oder der Besuch des Bückeburger Schlosses. Unentwegte zog es in ihren drei Stunden Freizeit noch in das Hubschraubermuseum oder zu Wilhelm Busch ins Museum nach Wiedensahl.
Der Abschluss und zugleich kulinarischer Höhepunkt des vom Vorsitzenden des AKRO, Oberstleutnant d.R. Bernd Kirsch, und seiner Mannschaft organisierten Besuches, fand im Kasino der Bückeburger Jägerkaserne statt. Hier sprach auch der Präsident der OG Wien, Oberst d.R. Rudolf Raubik, die Gegeneinladung zum erneuten Besuch in der Donaumetropole für das Jahr 2016 aus. Foto: privat