1. Erinnerung nach hundert Jahren

    Urenkel kommt zur Gedenkfeier / Major Georg Donalies fiel im ersten Weltkrieg

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    MEINSEN/WARBER (em). Um den Beginn des 1. Weltkrieges zu Gedenken bedarf es nicht unbedingt langer Reisen ins Ausland. Auf dem Hof Kelle in Meinsen/Warber bei Bückeburg erinnert ein Gedenkstein an Major Georg Donalies, der im August 1914 als Kommandeur des in Bückeburg stationierten "Westfälischen Jäger Bataillons 7" bei den Kämpfen um Lüttich fiel. Sein damaliger Bursche Karl Klare errichtet für ihn auf seinem Hof einen Gedenkstein, sicher auch dafür, dass er selbst das Glück hatte den Krieg zu überleben. Seit einigen Jahren wird dieser von der Reservistenkameradschaft (RK) Meinsen/Warber/Rusbend gepflegt, die auch die Gedenkfeier durchführte. RK-Vorsitzender Oberbootsmann d.R. Olaf Rietenberg hatte es geschafft mit Klaus Donalies, dem Urenkel des Kommandeurs, in Hamburg Kontakt aufzunehmen und ihn für die Teilnahme an der Veranstaltung zu gewinnen. In seiner Ansprache schilderte dieser den Werdegang des 1868 in Ostpreußen geborenen Offiziers, dessen letzte Verwendung ihn als Kommandeur nach Schaumburg führte. Übrigens als erster Bürgerlicher überhaupt, war diese Dienststellung doch meist Adeligen vorbehalten. Von seiner Großmutter habe er viel über die damalige Zeit in Bückeburg und dem Kontakt zum Fürstenhaus erfahren. Er dankte der RK für ihr Engagement und die Errichtung einer Gedenktafel, die von der örtlichen Sparkasse und Volksbank sowie Stadtratsmitglied Andreas Paul Schöninger gesponsert wurde. Zugleich versprach er, dass die Tradition in seiner, ebenfalls anwesenden, Familie auch in Zukunft weitergegeben werde. Begleitet von der Melodie vom "Guten Kameraden" legte er gemeinsam mit Olaf Rietenberg und der Fahnenabordnung der Reservistenkameradschaft einen Kranz am Gedenkstein nieder. Bückeburgs Bürgermeister Reiner Brombach ging auf den 1. Weltkrieg als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts ein, aus der aber auch in der aktuellen Gegenwart niemand gelernt zu haben scheine. Dieter Wilharm-Lohmann als zuständiger Ortsbürgerbürgermeister dankte auch im Namen seine Amtskollegen Andreas Struckmann aus Rusbend für den Einsatz der Mitglieder der RK und auch der Bereitschaft der Familie Kelle den Gedenkstein auf ihrem Hof der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In den historischen Uniformen der "Jäger 7" stellte die "Kameradschaft ehemaliger Jäger und Schützen" unter der Führung von Hauptmann d.R. Carsten Reuß den adäquaten Bezug zur damaligen Zeit her. Für die musikalische Umrahmung sorgte der CVJM Posaunenchor Meinsen. Foto: privat