BÜCKEBURG (wa). Über 250 Stunden müssen es pro Jahr mindestens sein: "Da kommen wir locker drüber. Jeder von uns hat an die 450 Stunden absolviert", sagt Jörg Brockhoff. Er ist seit acht Jahren Einsatzleiter beim Katastrophenschutz des Arbeiter-Samariter-Bundes in Bückeburg. In diesem Jahr waren er und Ehefrau Nadine, Jens Bechteloff, Franz-Jose Udo Ortmann und Ortwin Köhler allein zehn Tage lang beim Elbe-Hochwasser im Einsatz. "Wir haben bei dem Hochwassereinsatz 35.000 Essen ausgegeben", erzählt Jens Bechteloff. Sein eindrücklichstes Erlebnis war allerdings ein Kosovo-Einsatz, bei dem er sich um teilweise gefolterte Menschen gekümmert hat. Ortmann ist gelernter Rettungsassistent und seit 2007 beim ASB als Gruppenführer tätig. Er hat schon bei der Love Parade in Duisburg geholfen und den Aufbau des Flüchtlingscamps in Berlin unterstützt. Die fünf Helfer haben kürzlich von Bürgermeister Reiner Brombach jeweils eine Ehrenamtskarte "Hier sind Sie Gold wert" mit besonderen Vergünstigungen für kulturelle und sportliche Veranstaltungen, ebenso wie Museen, Schwimmbäder und andere Freizeiteinrichtungen in ganz Niedersachsen bekommen.
Auch Wolfgang Kumpf, der seit über 40 Jahren beim VfL Bückeburg ehrenamtlich tätig ist. Er hat sich in mehreren Funktionen, als Schatzmeister, als Sportabzeichenprüfer, Betreuer und Trainer der Leichtathletik verdient gemacht.
"Ich habe 33 Mal das Sportabzeichen gemacht und sämtliche Auf- und Abstiege der VfL-Fußballer miterlebt", erinnert sich Kumpf.
Brombach ehrte die sechs Ehrenamtlichen und wies daraufhin, dass auch Ehrenamt belastend ist. "Ehrenamt ist einerseits Wohlgefühl, weil man etwas für die Gesellschaft tut, andererseits auch ein persönliches, finanzielles Risiko", sagte der Bürgermeister. Die Ehrenamtskarte (drei Jahre gültig) ist eine besondere Anerkennung des Ehrenamtes vom Landkreis Schaumburg. Foto: wa