BÜCKEBURG (em). Ihn trieb wohl der Wunsch, nach unzähligen Weser-Wanderfahrten einmal einen anderen Fluss entlang zu rudern. So begann Moritz Schuster, Schüler des elften Jahrgangs am Adolfinum Bückeburg, im Herbst des vergangenen Jahres zu planen: Welcher Fluss eignet sich? Wie lang können die Ruderstrecken sein? Gibt es Sehenswürdigkeiten? Wie kommen Boote und Mannschaften hin und zurück? Ein Dreivierteljahr nach diesen Fragen sind 21 Ruderer von der RR Schaumburgia Bückeburg und der Jugendgruppe des WSV Rinteln zur Wanderfahrt auf der Elbe gestartet. Vom tschechischen Usti nach Magdeburg.
Nach der Anreise mit dem Zug wurden Sonnabendmorgen die Boote zu Wasser gelassen, jede Mannschaft verteilte ihr Gepäck möglichst gleichmäßig auf Heck und Bug – und dann hieß es erst einmal warten. Die Ausflugsschiffe haben Vorfahrt und so dauerte es recht lange, bis die Ruderer die Schleuse in Usti passieren konnten. Danach stand der Reise aber nichts mehr im Wege. Nach 50 Ruderkilometern in Königstein angekommen, ging es erst einmal in die örtliche Gaststätte. Zurück auf dem Zeltplatz erwartete die Wassersportler aber eine böse Überraschung: Einige Behausungen hatten dem plötzlichen Hagel und Platzregen nicht standgehalten. Mit feuchten Schlafsäcken durften die Ruderer in einer Lagerhalle nächtigen. Nach einem reichhaltigen Frühstück und den ersten Sonnenstrahlen am Morgen war die Welt aber wieder in Ordnung.
Nach der nächsten Etappe erreichten die Reisenden schließlich Dresden. Doch auch hier war ihnen der Wettergott nicht gnädig gestimmt. Im Trockenen schmiedeten die Ruderer den Plan, am nächsten Tag im Elbsandsteingebirge zu wandern. Von Wehlen aus begannen sie den Aufstieg, genossen nach dem steilen Aufstieg die Kühle des Waldes – als erneut ein Gewitter die Wanderer durchnässte. Zurück in der Elbstadt ging es schließlich weiter nach Riesa und von dort nach Wittenberg. Im komfortablen Leistungszentrum konnten sich die Sportler erholen und mental auf die längste Etappe, die 64 Kilometer bis nach Aken, vorbereiten.
Am letzten Tag ruderten die Bückeburger und Rintelner dann zum Zielort in Magdeburg. Dort forderte starker Wind die Steuerleute, nicht nur einen Weg innerhalb der Fahrrinne zu suchen, sondern auch einen möglichst wellenfreien, und dennoch der Berufsschifffahrt nicht in die Quere zu kommen. In Magdeburg angkommen gab es die letzte Hürde zu meisten, denn alle Boote mussten eine steile Treppe hinaufgetragen werden, bevor es ans abriggern und verladen ging. Den Abschluss der Tour feierten die Ruderer im Biergarten, um dann vom Bootshaus aus dem Feuerwerkswettbewerb zuzuschauen. Foto: privat