BÜCKBURG (em). Der Schock beim Vorstand der Senioren-Union Bückeburg saß tief: Ein Artikel in einer Zeitung deutete an, dass es bei den Verhandlungen über eine Verbesserung des GVH-Tarifs eine "Vollbremsung" geben könnte. Dieses war für den Senioren-Unions-Vorsitzenden Friedel Pörtner Grund genug, sich mit dem GVH-Geschäftsführer Ulf Mattern in Verbindung zu setzen und ihn zu bitten, bei dem Vorstand der Senioren-Union für Aufklärung zu sorgen.
In seiner bisherigen Form sei der GVH-Tarif ein echtes "Erfolgsmodell" in Niedersachsen, führte Mattern in seinem Einführungsreferat bei der Senioren-Union aus. Denn pro Tag würden im Schnitt rund 15000 Berufspendler die Bahn nutzen, um damit aus den umliegenden Landkreisen in die Landeshauptstadt zu kommen. Würde man in Zukunft auch verbilligte Einzelfahrscheine im Rahmen des Verbundtarifes anbieten, die 25 Prozent günstiger als der Normaltarif sein sollten, kämen auf die Region Hannover und die Landkreise Kosten in Höhe von drei Millionen Euro hinzu. Wobei allerdings noch unklar sei, ob sich das Land Niedersachsen an diesem Betrag beteiligen würde. Hiervon wiederum würden die umliegenden Landkreise es abhängig machen, ob sie sich an der Erweiterung des GVH-Tarifes beteiligen würden. Insofern, so Mattern weiter, habe man zurzeit also eine "Hängepartie". Es bleibe aber das unbedingte Ziel der Großraumverkehr Hannover-Gesellschaft mit der Erweiterung des GVH-Tarifs "2015 an den Start" zu gehen.
In diesem Zusammenhang appellierte Mattern an alle politisch Verantwortlichen in der Region Hannover auf die Niedersächsische Landesregierung dahingehend politisch einzuwirken, dass die diesbezüglichen Bahnsituation im Großraum Hamburg und im Großraum Hannover nicht unterschiedlich beurteilt und behandelt werden dürften. Denn in der Region Hamburg fördere die Landesregierung die Verbunderweiterung, im Großraum Hannover weigere sie sich bisher. Diesen Hinweis nahm Pörtner zum Anlass, von einer "regelrechten Verhohnepieplung" der Menschen im Großraum Hannover durch die rot-grüne Landesregierung zu sprechen, denn es sei beim besten Willen nicht einzusehen, dass die Menschen im Hamburger Umland anders behandelt werden, als die im Umkreis der Landeshauptstadt.