BÜCKEBURG (ag). Das aktuelle Buch der Reihe "Schaumburger Studien", Nummer 72, beinhaltet die letzten Schriften des bekannten Schaumburg-Forschers Helge Bei der Wieden, der 2012 in Bückeburg verstorben ist. Hinter dem Titel "Die letzten Grafen zu Holstein-Schaumburg: Über gräfliche Familien, Bastarde und andere Themen" verbirgt sich ein spannendes Stück regionaler Geschichte.
Bei der Wieden war als Lehrer für Deutsch und Geschichte am Gymnasium Adolfinum in Bückeburg tätig und veröffentlichte unter anderem einige Werke zur Geschichte Schaumburgs. Viel Zeit verbrachte er im Rahmen seiner Studien im Staatsarchiv Bückeburg. Die nachgelassenen und bis dahin unveröffentlichten Schriften seines Vaters hat Brage Bei der Wieden herausgegeben. Darin finden sich Texte unterschiedlicher Art.
Hauptaugenmerk ist auf die letzten Grafen zu Holstein-Schaumburg gelegt. In der letzten Phase des Dreißigjährigen Krieges, 1640, starb der letzte männliche Angehörige des Geschlechtes der Herren von der Schaumburg, Otto V. Graf zu Holstein, Schaumburg und Sternberg, Herr zu Gemen und Bergen. Für ein Werk über die letzten Grafen von Schaumburg hatte Bei der Wieden die Schriften ausgearbeitet, die nun die Anfangskapitel des Buches bilden. Auch die unehelichen Kinder des Adels werden beleuchtet. Einen Hinweis auf dieses Thema bietet schon das Buchcover, auf dem sich ein Taufstein aus Rodenberg befindet, dessen Wappen mit einem Querbalken quasi durchgestrichen ist. Gestiftet wurde dieser durch einen "Bastard" der Schaumburger. Zudem finden sich Ergänzungen zu den von Bei der Wieden veröffentlichten Genealogien in dem Buch und auch das Verhältnis von Fürstin Juliane zu ihrem Geliebten und ihren illegitimen Kindern hat er nachgezeichnet.
Die übrigen Fragmente handeln von Themen, die Bei der Wieden sein ganzes Leben beschäftigten. Seine Familie sieht das Buch auch als eine Art Denkmal für den bekannten Schaumburg-Forscher, da es teilweise über Schaumburg hinausgeht und seine Forschungsinteressen widerspiegelt.
300 Exemplare sind im Verlag für Regionalgeschichte erschienen. Die Schaumburger Landschaft hat dabei mit einem Zuschuss zur Realisierung des Projektes beigetragen. Für 24 Euro ist die Schaumburger Studie Nummer 72 auch in regionalen Buchhandlungen zu finden.
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