1. In Schutzanzügen das Gefahrgut beseitigt

    Feuerwehren absolvieren eine Sonderausbildung

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    BÜCKEBURG (mk). Von der Ladefläche eines verunfallten LKW in der Kreuzbreite laufen unbekannte Flüssigkeiten aus. Die orangene Warntafel am Fahrzeug weist darauf hin, dass der LKW Gefahrstoffe geladen hat. So lautete das Ausgangsszenario für die Abschlussübung der Gefahrgutausbildung, welche in den vergangenen Wochen für die Feuerwehren des Löschzuges Ost der Stadt Bückeburg, stattgefunden hat. Der von den Freiwilligen Ortsfeuerwehren Bergdorf, Müsingen und Scheie gebildete Löschzug Ost soll in Zukunft für Gefahrguteinsätze im Stadtgebiet spezialisiert werden. Hierfür fanden in den vergangenen Wochen unter Leitung des Bückeburger Zugführers, Oliver Liese, mehrere Ausbildungsabende statt.

    Das Erkennen von besonderen Gefahren im Gefahrstoffeinsatz, Absperrgrenzen und besondere Schutzausrüstung wurde den Kameraden dabei näher gebracht. Auch die im Stadt- und Kreisgebiet vorgehaltene Sonderausrüstung wurde dabei vorgestellt. Hierbei unterstützten der GW/G-Zug und der ABC-Zug der Umweltschutzeinheit des Landkreises an zwei Sonnabenden die Ausbildung.

    Die Übung in der Kreuzbreite fand in Zusammenwirken mit Einsatzkräften der Schwerpunktfeuerwehr Bückeburg-Stadt statt. "Bewusst haben wir aus Bückeburg nur ein Minimum an Einsatzkräften eingesetzt, damit die Einsatzkräfte aus den Ortsteilen üben können", so Liese. Auch der in Obernkirchen stationierte Gerätewagen Gefahrgut der Umweltschutzeinheit des Landkreis Schaumburg war vor Ort.

    Die zuerst eintreffende Feuerwehr aus Bergdorf erkundete zunächst die Lage und verschaffte sich einen Überblick über die Einsatzlage. Besonders wichtig ist dabei, die Ladung des LKW zu erfahren. "In den theoretischen Dienstabenden wurden die Einsatzkräfte sensibilisiert auf die besonderen Hinweise zu achten", so Liese. Die Floriansjünger aus Scheie sorgten für die Absicherung der Einsatzstelle und die Feuerwehrleute aus Müsingen und Bückeburg stellten den Brandschutz sicher und bauten eine Notdekontamination auf. Alle Personen und Ausrüstungsgegenstände müssen vor dem Verlassen des abgesperrten Gefahrenbereiches hier gereinigt werden. Unterdessen rüsteten sich Einsatzkräfte mit Chemikalienschutzanzügen aus, um unmittelbar am LKW arbeiten zu können. Die ausgelaufenen Flüssigkeiten wurden durch die Einsatzkräfte gebunden und die Leckagen an den Fässern abgedichtet. Parallel dazu wurde von den Feuerwehrleuten das Duschzelt des Gerätewagen Gefahrgut aufgebaut, in welchem die Reinigung effektiver erfolgen kann, als bei dem im Erstangriff aufgebauten Notdekon-Platz.

    "Für das erste Mal hat die Übung sehr gut geklappt. Im kommenden Jahr müssen nun die erlernten Kenntnisse regelmäßig üben", resümierte der Einsatzleiter Andreas Buth aus Bergdorf.

    Foto: privat